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Winken, wank, gewunken
 Von Gerhard von Harscher

Deutsche Sprachwelt AUSGABE 30 Winter 2007/08, S. 4
Abdrucke mit freundlicher Genehmigung der DEUTSCHEN SPRACHWELT

Da sagt jemand: „Ich hatte dir doch zugewunken!“ Ich frage ihn: „Als Sie eben mit dem Auto um die Ecke bogen, haben Sie da vorher auch richtig geblunken?“ – „Nein,“ antwortet er, „geblinkt.“ – „Hat Ihre Frau sich vor dem Ausgehen schön geschmunken?“ – „Nein, geschminkt.“ – „Und hat Sie der Vertreter beim Vertragsabschluß vielleicht gelunken?“ – „Sie meinen gelinkt.“ – „Als Ihnen mal etwas auf den Fuß fiel, haben Sie da gehunken?“ – „gehinkt natürlich.“ – „Ja, und beim Skat, hat da einer vielleicht die Karten gezunken?“ – „Unsinn: gezinkt sagt man doch. Was soll das alles?“ – „Richtig! Aber warum sagen Sie dann gewunken?“

„Nun will ich Sie einmal etwas fragen: Ist das Schiff gesunken oder gesinkt? Hat der Haufen gestunken oder gestinkt? Haben Sie vielleicht zuviel getrunken oder getrinkt? – Was also haben Sie gegen gewunken?“

„Winken ist ein schwaches Verb – winken, winkte, gewinkt. Als starkes Verb wie sinken, stinken oder trinken müßte es winken, wank, gewunken heißen wie trinken, trank, getrunken. Aber wank statt winkte gibt es im Deutschen nicht.“

„Egal, wir hier in Bayern sagen wunka!“ – „Ja, wunka oder gewunken ist landschaftlich umgangssprachlich richtig, aber im Hochdeutschen, im geschriebenen Deutsch ist es falsch. Leider ist dies manchem Fernsehmoderator nicht bekannt. Man muß es nur wissen und daran denken.“

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