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Duden-Dummdeutsch

Deutsche Sprachwelt AUSGABE 30 Winter 2007/08, S. 10
Abdrucke mit freundlicher Genehmigung der DEUTSCHEN SPRACHWELT

Sprachsünder-Ecke
An dieser Stelle stellen wir Sprachsünder vor, die besonders unangenehm aufgefallen sind, und rufen unsere Leser zum Protest auf

Duden-Dummdeutsch

Nachdem bekannt geworden war, daß Köthen in Anhalt aufgrund tätiger Sprachpflege den Titel „Stadt der deutschen Sprache“ anstrebt, kam aus dem westdeutschen Mannheim wenig später die Antwort: Die Dudenredaktion, das Institut für Deutsche Sprache (IDS), das Goethe-Institut Mannheim-Heidelberg und die Stadt Mannheim riefen Mannheim zur „Hauptstadt der deutschen Sprache“ aus (vergleiche DSW 28, Seite 6). Die Tageszeitung „Die Welt“ fragte daraufhin: „Köthen oder Mannheim?“

Matthias Wermke, der Leiter der in Mannheim beheimateten Dudenredaktion, fragte: „Wo sonst in Deutschland wird so viel für die deutsche Sprache getan?“ Auffällig ist, daß mit dem IDS und der Dudenredaktion in diesem Bündnis gleich zwei Hauptverantwortliche für die verkorkste Rechtschreibreform mitwirken. Mit dem Namen Duden verbindet man heute nicht mehr Rechtschreibsicherheit, sondern unzuverlässige Rechtschreibregeln, die von Auflage zu Auflage des Rechtschreibwörterbuchs nachgebessert werden. Im Grunde müßte Mannheim eigentlich ganz leise sein, um sich nicht dem Spott auszusetzen, in Wirklichkeit das Babylon der deutschen Sprache zu sein.

Es kommt aber noch schlimmer. Mit der deutschen Sprache steht Duden offenbar auf Kriegsfuß. In einer Duden-Pressemitteilung vom 8. August heißt es zum Beispiel: „Wer den kürzlich neu erschienenen ‚Rechtschreibtrainer‘ von Duden als Onlinekurs oder als Software im Downloadshop von Duden kauft, kann die telefonische Duden-Sprachberatung einmal kostenlos ausprobieren.“ Wer das geschafft hat, könnte die Duden-Sprachberatung gleich einmal fragen, wie dieser Satz auf deutsch lautet.

Die Pressemitteilung ist aber nicht der einzige sprachliche Fehlgriff. Der Hang zu Fremdwörtern und Denglisch zieht sich durch das ganze Duden-Angebot: Seit dem Jahr 2003 veranstaltet der Verlag die Duden Open, einen Jungjournalistenwettbewerb. Zur Sprachberatung wird ein Duden-Newsletter verschickt. Außerdem adelt der Duden seit einigen Jahren Modeanglizismen, indem er sie massenhaft in das Rechtschreibwörterbuch aufnimmt. (pau)

Warum bemüht sich Duden nicht um die deutsche Sprache, sondern verhunzt sie? Fragen Sie die Dudenredaktion und lassen Sie uns bitte ein Doppel zukommen:

Sprachsünder Dudenredaktion, Herrn Dr. Matthias Wermke, Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Dudenstraße 6, D-68167 Mannheim, Telefon +49-(0)621-3901-01, webmaster@duden.de

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