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Duden / Beispiele / 1. Anspruch
 

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1. Der Duden - Anspruch und Wirklichkeit
 

 

Die Pressemitteilung (PM) vom 22. August 2000,  Nr. 7 beginnt mit dem Satz:

"In Sachen deutsche Sprache gilt der Duden als Instanz."

Die hiermit zum Ausdruck gebrachte Selbsteinschätzung ist nur auf die Tätigkeit bezogen berechtigt, die deutsche Sprache in den Wörterbüchern zu dokumentieren. Die vom Duden nie dementierte Beschränkung auf diesen Wirkungsbereich ist jedoch allgemein nicht bekannt. Der Duden läßt die Öffentlichkeit und vor allem die sprachlichen Rat Suchenden im Glauben, er sei vorrangig zuständig in Sachen Richtigkeit der Sprache in Wort und Schrift. Die seit vielen Jahren einträgliche Anpreisung umfassender Sprachkompetenz wird mit dem ständigen Hinweis auf die Sprachberatungsstelle bekräftigt. Es ist jedoch eine Fiktion, die Dudenredaktion würde neben der Erfüllung des Registrier-auftrages auch eine (dringend notwendige) Sprachpflege und -aufklärung betreiben. Dieser für die deutsche Sprache betrübliche und sehr folgenreiche Sachverhalt wurde mir in einem Schreiben der Sprachberatungsstelle (Juli 1996) mit dem Hinweis auf die Arbeitsweise der Lexikographen bestätigt; er ist auch in den Dudenwörter- und Sprachhandbüchern sowie in den jüngst verbreiteten Presseinformationen erkennbar. Auf seiner Homepage preist der Duden ebenfalls seine Vorzüge mit:

"Worauf Sie sich verlassen können. Die Wörterbücher von Duden zeigen das breite Spektrum der deutschen Sprache und geben Sicherheit und Kompetenz in allen sprachlichen Belangen."

Wolf Schneider träumte (ZEIT vom 04.05.2005) davon, daß die Sprache einmal wieder das werden könnte, was sie war: Eine Schatztruhe voller Erinnerungen, Offenbarungen und Visionen.

Wolf Schneider, (80), war Korrespondent der „Süddeutschen Zeitung“ in Washington, Verlagsleiter des „Sterns“, Chefredakteur der „Welt“, Moderator der „NDR-Talkshow“ und 16 Jahre lang Leiter der Hamburger Journalistenschule. Er ist weiter tätig als Ausbilder an fünf Journalistenschulen in den drei deutschsprachigen Ländern, als Veranstalter von Sprachseminaren in Wirtschaft, Presse und Behörden („Wie muss man schreiben, um gelesen zu werden – heute noch?“) und als Schriftsteller. Im Juli erscheint bei Rowohlt sein 25. Sachbuch: „Deutsch! Das Handbuch für attraktive Texte“. 1994 verlieh die Gesellschaft für deutsche Sprache ihm den Medienpreis für Sprachkultur.

Er träumte auch vom Duden: daß er das Herz haben möge, wieder das Richtige zu registrieren und nicht das Übliche. Denn die ihn benutzen, würden das Richtige suchen; indem sie aber stattdessen das Übliche fänden, setzten sie, Arm in Arm mit der Duden-Redaktion, eine Abwärtsspirale in Gang. Die Deutsche Presse-Agentur habe daher schon 1985 intern beschlossen:

“Vorsicht vor dem Duden! Wenn wir einen Fehler oft genug gemacht haben, wird er sich im Duden wiederfinden – als das Übliche eben.“

Weitere Beispiele

 



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