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Sprache / Rechtschreibreform / Berichte 2005/7-9 / 77. Pressestimmen
 

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Pressestimmen zur Rechtschreibreform

 

20. Juli 2005   

"Märkische Allgemeine" (Potsdam)

Schaumschlägerei

" Es ist in der Tat niemandem zu vermitteln, warum Edmund Stoiber und Jürgen Rüttgers in letzter Minute die gemeinsame Beschlußlage zur Rechtschreibreform torpedieren. In diesem aufs Ganze gesehen unglückseligen Regelungsversuch tritt am ersten August in Kraft, was einigermaßen funktioniert und allenfalls gewöhnungsbedürftig ist. Die strittigen Regelungen stehen weiterhin auf dem Prüfstand. Was also ändert sich substantiell zur bisherigen Praxis? So gut wie nichts. Die Intervention Bayerns und Nordrhein-Westfalens wäre nur gerechtfertigt gewesen, wenn neue ernsthafte Einwände gegen die unstrittigen Regelungen formuliert worden wären. Das ist nicht geschehen. Was schadet es dann, wenn sie jetzt schon in Kraft treten? Nach der Entscheidung Niedersachsens, am Beschluß festzuhalten, sind Stoiber und Rüttgers endgültig isoliert. Ihre Schaumschlägerei versetzt dem Vertrauen in den Föderalismus hier in dem guten Sinn der Kulturhoheit der Länder einen ,weiteren Stoß'."


"Deister- und Weserzeitung" (Hameln)

Mangel an Demokratie-Verständnis

"Nun bei den Bürgern den Eindruck zu erwecken, als könnte man die Änderungen neun Jahre nach ihrer Festlegung durch die Vertreter der deutschsprachigen Staaten doch noch aushebeln, ist unredlich. Schlimmer: Das Vorgehen von Edmund Stoiber (CSU) aus Bayern und Jürgen Rüttgers (CDU) aus Nordrhein-Westfalen zeugt von einem mangelhaften Demokratie-Verständnis. Die beiden Politiker erklären die deutsche Rechtschreibung nämlich kurzerhand zur Ländersache und setzen sich damit über gemeinsame Beschlüsse hinweg. Ihr Ausscheren läßt nun aber auch bei diesem ganz unpolitischen Thema die ,deutsche Krankheit' deutlich werden: jede Reform so lange zu zerreden, bis nichts mehr zusammenpaßt und keiner mehr weiß, was Sache ist."

"Rhein-Neckar-Zeitung" (Heidelberg)

Falsch gehandhabter Föderalismus

"Diese Kultusministerkonferenz braucht wirklich kein Mensch mehr. Erst ließ sie zu, daß die einheitliche Schreibung zerredet wurde. Dann geriet sie unter Druck, suchte nach einem Ausweg und erfand den deutschen Rechtschreibrat. Der kreißt noch, aber die Geburt wollen die Kultusminister trotzdem nicht abwarten. Man sollte Bayern und Nordrhein-Westfalen gratulieren, daß sie ihren Kindern diesen Schlingerkurs ersparen. Eines der abschreckendsten Beispiele für einen falsch gehandhabten Föderalismus, bei dem Politiker über eine Angelegenheit entschieden, von der sie nicht genug verstehen, neigt sich dem Ende zu. Und hinterläßt dauerhaft Spuren. Denn die Verbindlichkeit der Schriftsprache ist hin."

 



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