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Sprache / Rechtschreibreform / Berichte 2005/7-9 / 82. Sammelsurium von
 

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Sammelsurium von Beliebigkeiten 
Zum Artikel „Lehrer pochen auf Schreibreform“ vom 19. Juli

 

Stuttgarter Nachrichten am 23. Juli 2005   

Eine Wandergruppe hat sich im Gebirge verirrt. Einige Wanderer machen die Führungsgruppe darauf aufmerksam, dass man sich einem Abgrund nähert. Sie bekommen die Antwort: „Das hättet ihr früher sagen müssen, ihr Schlafmützen! Jetzt ist es für eine Umkehr zu spät. Außerdem können wir der Gruppe nicht zumuten, den ganzen Weg wieder zurückzugehen. Die würden ja Blasen an den Füßen kriegen!“ Die heutige Generation muss doch froh sein, dass die Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar durch einen Brand zum Teil vernichtet wurde, weil ja ohnehin die rechtschreibverwirrte Generation diese Texte nicht mehr lesen kann und auch nicht will, angesichts der Rechtschreibreform. Die neuen Regeln haben maximal der Duden-Redaktion etwas gebracht, nicht jedoch den Menschen. Eines Tages sind die Rechenregeln dran: 1 + 1 = vorher zwei, nachher Shakespeare: Was ihr wollt! Ein planloses Sammelsurium von orthografischen Beliebigkeiten, eine Kapitulation vor der selbst verschuldeten und staatlich verordneten Legasthenie. Die neue Sehreform ist auch schon spürbar, wenn man der Pisa-Prominenz zusieht,wie sie ein Auge zuhält und gleichzeitig erklärt: „Mit dem Zweiten sieht man besser.” Nun, Besserwisser sind meist schlecht informiert. Bastademokratisch tutti kaputti!

Friedrich Witte, Stuttgart-Sillenbuch

 



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