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Bildung Grade Titel XXXXXXXXXXXXXXXXXXXX / Das deutsche Titelwesen XXXXXXXXXXXXXXXX / Dr.Schneider -Schneider - Doktor - / AZ Leserbrief
 

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Leserbrief zu "WIE BENEHMEN SIE SICH?
 AZ vom 11.3.2009

Veröffentliche Fassung

WIE BENEHMEN SIE SICH?“
(AZ VOM 11.3.)

Kein Titel
Die Knigge-Expertin Sabine
Schwind von Egelstein mag ja
erfolgreich Nachhilfe in Sa-
chen Manieren geben, den
Doktorgrad betreffend verbrei-
tet sie eine längst überholte
Ansicht. So ist der Doktorgrad
kein Bestandteil des Namens
(BGH 1962) und es besteht
keine Verpflichtung, einen Pro-
movierten  mit dem Doktor-
grad anzureden. Im übrigen
steht das Doktorkürzel „Dr.“
nicht für einen Titel wie etwa
„Professor“, sondern für einen
akademischen Grad, aller-
dings ohne Information über
das Studienfach.
                       UlrichWerner

 

Originalbrief
Zu „Wie benehmen Sie sich?“
AZ von heute, „Gesellschaft“, S. 19

Die „Knigge-Expertin“ Sabine Schwind von Egelstein mag ja erfolgreich Nachhilfe für Bosse und Politiker in Sachen Manieren geben, den Doktorgrad betreffend verbreitet sie eine längst überholte Ansicht. So ist der Doktorgrad kein Bestandteil des Namens (BGH aus 1962) und es besteht keine Verpflichtung, einen Promovierten mit dem Doktorgrad anzureden.

Im übrigen steht das Doktorkürzel „Dr.“ nicht für einen Titel wie bspw. „Professor“, sondern für einen akademischen Grad, allerdings ohne Information über das Studienfach.

Es wäre längst angebracht, dass auch Experten für Umgangsformen nicht weiterhin das Weglassen von akademischen Graden und Titeln bei der Anrede als Unhöflichkeit hinstellen. Ich bezweifle auch, ob die devote Anrede mit der akademischen Verzierung, von der niemand weiß, unter welchen Voraussetzungen sie einst erworben worden ist, Ausdruck moderner Umgangsformen unter mündigen Bürgern ist.

Die richtige Antwort zu Frage „8. Doktor“ müsste daher „a“ lauten (Herr Schneider).

Ulrich Werner



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