Zur deutschsprachigen Musik: Ich vermisse Ihre Bemühungen auf dem Sektor Musik, deutsche Schlagertitel in das Programm der öffentlich-rechtlichen Sender zu bringen. Seit Jahren schreibe ich dem RBB Berlin 88,8, er möge mehr deutsche Titel auflegen, leider ohne Erfolg. Die „Gesellschaft zur Förderung der deutschen Sprache schreibt in ihrem Netzauftritt: „Es ist ein Skandal, daß die öffentlich-rechtlichen Sender fast nur englische Titel spielen. Ich würde mich freuen, wenn Sie als „Hüter der deutschen Sprache sich für diese Anliegen stark machen würden. Hans-Dieter Bieseke
Zur Rechtschreibung: Was mir an Ihrer Zeitschrift besonders gut gefällt, ist die Beibehaltung der bisherigen Rechtschreibung! Als Wortkünstlerin schreibe und veröffentliche ich Texte. Wenn möglich, bestehe ich darauf, daß sie in „alter Rechtschreibung gedruckt werden. Ursula Klee
Zur Aussprache im Rundfunk: Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Entscheidung, Ihre Zeitung in bewährter alter Schreibweise zu gestalten. Auch muß ich Ihnen ein großes Lob aussprechen, was den Inhalt angeht. Es ist für mich sehr tröstend, daß Sie sich für die Erhaltung der deutschen Sprache einsetzen. Sie ist ein wichtiger Kulturträger und verlangt, gepflegt zu werden. In kaum einer anderen Sprache kann man sich so differenziert und gleichzeitig unmißverständlich äußern, wie in der deutschen. Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit noch auf einen anderen Aspekt der deutschen Sprache richten, auf das gesprochene Wort. Hier muß man leider feststellen, daß in den tönenden Medien Fernsehen und Rundfunk leider nicht korrekt deutsch gesprochen wird. Eigentlich sollte man von den dafür ausgebildeten Sprechern, Reportern, Redakteuren und Moderatoren erwarten können, daß diese deutsche Wörter korrekt aussprechen und akzentuieren. Das aber ist in den seltensten Fällen der Fall. So wird zum Beispiel bei zusammengesetzten Wörtern fast nie das Bestimmungswort, sondern das Grundwort betont: Haustür, Goetheschule, endgültig, dahin, unerlaubt. Es muß immer die erste Silbe betont werden. Die Praxis sieht anders aus. Falsche Betonung führt auch häufig zu Mißverständnissen, zum Beispiel frei sprechen (freie Rede) und freisprechen (im Gerichtswesen). Letzteres wird auch noch besonders provoziert durch die völlig unsinnige „Rechtschreibreform, die ja bekanntlich gescheitert ist. Ein anderer immer wiederkehrender Fehler ist, die Endung „-ig im Hochdeutschen (nicht im Dialekt) wie „-ik auszusprechen und nicht wie „-ich, wie zum Beispiel bei richtig und wichtig. Klaus-Dieter Drude
Zum Beitrag „Erst sprachlos dann arbeitslos von Thomas Paulwitz (DSW 23, Seite 1): Von Zeit zu Zeit ärgere ich mich über eine stilistische Unsitte, für die ich als Beispiel leider einen Satz aus dem obengenannten Artikel anführen kann: „Ihre untergebenen Mitarbeiter sehen sie als beliebig verschiebbare Verfügungsmasse. Der zitierte Satz ist schlecht, weil man hier nicht zwischen Objekt und Subjekt unterscheiden kann, denn Subjekt und Akkusativ-Objekt stehen im Plural. Zwei andere Konstruktionen hätten eine das Verständnis erleichternde Unterscheidung leicht ermöglicht, entweder eine Passivkonstruktion oder die einfache Satzstellung Subjekt-Prädikat-Objekt. Nebenbei frage ich mich dabei immer wieder, was denn der Grund für die zitierte Satzkonstruktion sein könnte die Presse wimmelt davon. Frank Hoffmann
Zum Beitrag „Deutschpflicht auch für Politiker (DSW 23, Seite 3): Ihr Artikel beginnt mit der Behauptung „Eine deutsche Partei nennt sich ‚Liberal Party. Eine solche Partei ist mir als Mitglied der FDP in Deutschland nicht bekannt. So sehr ich die Forderung unterstütze, daß sich alle Politiker um eine verständliche deutsche Sprache, ohne überflüssige Fremdwörter gleich welcher Herkunft, bemühen sollten, nehme ich Verallgemeinerungen wegen eines einmaligen sprachlichen Fehltritts auf der Kommunalebene als unfaire parteipolitische Aussage wahr. Als „Plattform für alle, die Sprache lieben so heißt es im Untertitel der DEUTSCHEN SPRACHWELT sollten Parteifarben keine Rolle spielen. Heinz-Dieter Dey
Zum Beitrag „Rettet das ‚Lutherdeutsch von Gerhard Bauer (DSW 23, Seite 6): Ein Eifelbäuerchen besichtigt einen Antiquitätenmarkt und sieht zum ersten Mal in seinem Leben einen Buchantiquar. Erstaunt fragt er: „Kann man denn alte Bücher auch verkaufen? Der Antiquar bejaht das. „Und was kosten die? ist die nächste Frage. „Das hängt davon ab, wie alt das Buch ist und in welchem Zustand es ist. Darauf das Bäuerchen: „Wir haben eine ganz, ganz alte Bibel zu Hause. Die ist schon mehrere hundert Jahre alt. Die hat einer gedruckt, der hieß Ganzenberg oder Gutenmann oder so ähnlich. Darauf der Antiquar: „Meinen Sie Gutenberg? „Ja, richtig. Der Antiquar überschlägt sich fast: „Eine Gutenberg-Bibel ist heute Millionen Euro wert! Darauf das Bäuerchen: „Dieses Exemplar ist bestimmt nichts wert. Da hat einer mit Tinte drin rumgeschmiert und hat Korrekturen angezeichnet. Der hieß Latter oder Lutter oder so ähnlich. Wolfgang Dorn
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