Ingo Dedenbach, Bad Breisig schreibt: Dankenswerterweise berichtet die Rhein-Zeitung über die Reform der Rechtschreibreform und öffnet das Forum für Leser, so auch in der Ausgabe am 11. März 2006. Von vielen deutschen Zeitungen und auch einigen Leserbriefschreibern wird der Eindruck erweckt, daß die unsägliche Reform Gesetzeskraft erlangen soll. So auch im Beitrag von Wolfgang Maier in der RZ: „... soll die nachgebesserte Rechtschreibreform im deutschen Sprachraum Gesetzeskraft erlangen. Wenn dieses Gesetz, was zu befürchten ist, Kraft erlangt, so ist dies nur für Schüler, Lehrer und Behörden bindend, nicht aber für den überwiegenden Teil der Bevölkerung, nicht für die Presse, Schriftsteller, Unternehmen etc., d.h. das gemeine Volk. Immerhin waren bei den letzten Umfragen über 60 % der Bürger Deutschlands gegen die gesamte Rechtschreibreform. Außer den zuvor genannten Bevölkerungsgruppen also der Minderheit besteht keine Verpflichtung diese völlig überflüssige Reform anzuerkennen und so zu schreiben, wie 16 Kultusminister es beschließen werden. Was den deutschsprachigen Raum betrifft, dazu gehört auch die liberale Schweiz (Österreich hat, ohnehin als obrigkeitskonform bekannt, Zustimmung signalisiert). Die Schweiz, so lauten die öffentlichen Verlautbarungen wird aber der Reform in dieser Form offensichtlich nicht zustimmen. So meldet die Schweizer Presseagentur APA am 9. März: „Geprüft werden soll insbesondere, ob es - wie schon bisher - für Einzelfälle Schweizer Lösungen gibt, wie die schulische Vermittlung vonstatten gehen soll und welche Umsetzungsfristen angesetzt werden sollen. Die Erziehungsdirektoren-Konferenz(EDK) bemängelte in ihrer Aussendung, dass ein konzertiertes Vorgehen der deutschsprachigen Länder verunmöglicht wurde. Zum Zeitpunkt, als die deutsche Kultusministerkonferenz die Vorschläge genehmigte (2. März), lagen sie den Schweizer Erziehungsdirektoren noch nicht einmal vor. Wie wahr: Die einzigsten Profiteure der Rechtschreibreform sind die Schulbuchverlage und der Duden!
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