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Leser/Hörer-Briefe / LESER/HÖRER-BRIEFE / Leserbriefe versch. Verfasser / LB.Piwonka an die FAZ
 

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"Qualifizierte Betreuung" 
Leserbrief vom 24.4.07 an die F.A.Z. zum Leserbrief  von Christa Meyes: Was heißt "Qualifizierte Betreuung"? vom 11.4.07
und zum Anspruch auf Veröffentlichung eines Leserbriefes

April/Mai 2007

Franz Josef Piwonka zum Leserbrief von Christa Meves: "Was heißt "qualifizierte Betreuung"  vom 11.4.07

Die von Meves angeführten Speicheltests als Beleg für die schädlichen Wirkungen von Fremdbetreuung sind aus verschiedenen Gründen wenig aussagekräftig (z. B. geringe Fallzahl, geringer Aussagewert des Indikators " Anteil von Stressfaktoren im Speichel"). Darüber hinaus ist der von Ihr beschriebene Bindungsprozeß kein Argument für die Schädlichkeit von Fremdbetreuung. Die bisher aussagereichsten Erkenntnisse liefert die  "NICHD Study of Early Child Care", eine Längsschnittuntersuchung, die mit 1364 Kindern begann. Sie kommt zu folgendem Ergebnis: Die Qualität der Kinderbetreuung hängt weniger von der Art, sondern der Qualität der jeweiligen Betreuungsart ab.

Familienfaktoren haben ein größeres Gewicht als Betreuungsfaktoren. Die bei längerer bzw. früherer Fremdbetreuung feststellbaren Verhaltensauffälligkeiten sind lediglich gradueller Natur. Somit handelt es sich nicht um einen klinischen Befund. Zahlreiche andere Untersuchungen kommen zu einem vergleichbaren Ergebnis

Dipl. Soz. Franz Josef Piwonka
Adalbertstr 32
80799 München
Tel: 089- 340 1381

Der Leserbrief wurde nicht veröffentlicht.

Am 16. Mai 2007: Brief an Herrn Werner D’Inka, Herausgeber Frankfurter Allgemeine Zeitung, zum Telefonat mit Herrn Hefty über den  nicht veröffentlichten, fachlichen Leserbrief:

Sehr geehrter Herr D`inka,

gestern habe ich mit Herrn Hefty wegen meines Leserbriefes telefoniert, da er bisher nicht veröffentlicht wurde. (siehe Anhang). Er kam gerade aus dem Urlaub und wußte nichts davon. Ich erklärte ihm,  daß es sich um eine fachliche Gegenstellungnahme handelt und von daher erwartet werden kann, daß er veröffentlicht wird. Verschärfend kommt hinzu, daß bereits mehrere Leserbriefe veröffentlicht wurden, die sich auf Studien beriefen, welche die Schädlichkeit der Krippenbetreuung belegen sollen. Ich kann mich schwach nur an einen einzigen Leserbrief erinnern, der sich der unter Berufung auf Studien für die Krippenbetreuung aussprach. Daher liegt es mehr als nahe, zur Vermeidung eines falschen Eindrucks meinen Leserbrief zu veröffentlichen, damit der Leser sieht, daß es andere wissenschaftliche Studien gibt (die von mir erwähnte NICHT-Studie ist übrigens die bisher umfangreichste und aussagereichste Untersuchung zu diesem Thema, wie Ihnen jeder Experte bestätigen wird), die zu einem deutlich anderen Ergebnis kommen.

Herr Hefty war leider nicht ansprechbar. Ich möchte mir ersparen, die unterschiedlichen Antworten, die er mir gab, wiederzugeben, allein aus Zeitgründen. Dieses Telefonat werde ich ob der merkwürdigen und mich daher irritierenden Aussagen, die er machte, um die Nichtveröffentlichung zu rechtfertigen, sicherlich noch länger in Erinnerung zu behalten. Seine Mitarbeiter, um nur ein Beispiel herauszugreifen, verteidigte er mit der Begründung, daß es sich um seine Mitarbeiter handele. Das war für ihn Grund genug. Ich war nicht einmal in der Lage, ihm begreiflich zu machen, daß es ein Unterschied ist, ob der Inhalt eines Leserbriefes eher politisch wertender Natur ist oder ob er weitgehend, wie bei mir, wissenschaftliche Studien referiert. Selbstverständlich fehlte von ihm nicht der Hinweis, daß nach 4 Wochen keine Leserbriefe mehr veröffentlicht wurden (Meves Leserbrief datiert vom 11.4. Daß das nicht stimmt, kann ich übrigens belegen). Das heißt aber auf Deutsch: mögliche Fehler seiner Mitarbeiter muß ich ausbaden.

Darüber hinaus brachte ich meine Verärgerung darüber zum Ausdruck, daß seit vielen Jahren keine Leserbriefe mehr von mir veröffentlicht wurden, obwohl ich seit dieser Zeit immer wieder Leserbriefe geschrieben habe. Dies hebe ich hervor, um mir Ihre mögliche Antwort zu ersparen, daß nicht alle Leserbriefe veröffentlicht werden können. In diesem Zeitraum wurden allerdings mehrere Leserbriefe meines Bekannten veröffentlicht, die er mir alle zukommen läßt, also auch die unveröffentlichten (Ulrich Motte). Mein letzter Leserbrief datiert vom 8.8. 2000. Aber auch dieser Hinweis prallte bei ihm offensichtlich ohne jede Wirkung ab.

Zum Schluß unseres Telefonats schlug ich ihm einen Kompromiß vor. Am 28.4. wurde wieder ein Leserbrief eines Gegners von Krippenbetreuung veröffentlicht ( von Dr. Furch). Mein Vorschlag war, daß ich meinen Leserbrief leicht modifiziere und ihn als Antwort auf Dr. Furch schreibe. Zu meinem großen Erstaunen lehnte er auch diesen Vorschlag kategorisch ab. Er lasse mit sich nicht "verhandeln", als ob der Begriff in diesem Zusammenhang nicht völlig inadäquat wäre.

Ich bin seit Jahren treuer Abonnent Ihrer Zeitung, worauf ich Herrn Hefty ebenfalls hinwies. Sollten Sie an einem derartig schäbigen Verhalten gegenüber treuen Kunden nichts Kritikwürdiges finden, werde ich mein Abo unverzüglich kündigen und Ihnen die Kündigung zukommen lassen, damit Sie sehen, daß es sich nicht um einen Bluff handelt.

Mit freundlichen Grüßen
Franz Josef Piwonka

Franz Piwonka 

Herr D`inka antwortet 2 Stunden später:

Sehr geehrter Herr Piwonka,

für Ihre Zuschrift danke ich Ihnen. Sie nennen den Ausdruck "verhandeln" unangemessen - und schlagen mir im darauf folgenden Absatz einen Handel vor: Abdruck Ihres Leserbriefes gegen Fortführung des Abonnements. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung ist unabhängig von politischen, wirtschaftlichen und anderen Einflüssen - und auch von Gegengeschäftsangeboten von Lesern. Das mag im Geschäftsleben anders sein, bei einer Zeitung, die etwas auf sich hält, ist das aber so.

Ihrem Satz, "daß seit vielen Jahren keine Leserbriefe mehr von mir veröffentlicht wurden, obwohl ich seit dieser Zeit immer wieder Leserbriefe geschrieben habe", liegt  die Annahme zugrunde, es müsse jemand über Jahre nur hinreichend viele Briefe einsenden, dann entstehe eine Art Anspruch auf Abdruck. Diese Annahme ist irrig. Herr Hefty ist der für die Leserbriefe zuständige Redakteur, seine Entscheidung gilt. Wenn in dieser ganzen Korrespondenz eine Äußerung wirklich inadäquat ist, ist es Ihr auf Herrn Hefty gemünzter Ausdruck "schäbig".

Mit freundlichen Grüßen

Werner D'Inka 

Weiter am selben Tag:

 
Sehr geehrter Herr D´inka,
da Sie offensichtlich nicht wahrnehmen möchten, was der Punkt ist und erst recht nicht wissen, wie man sich gegenüber Kunden verhält, werde ich jetzt unverzüglich mein Abo kündigen. Nicht ohne Grund spricht Edgar K. Geffroy von der "Servicewüste Deutschlands"

Mit freundlichen Grüßen
Franz Josef Piwonka

Sehr geehrter Herr Piwonka,

obschon Sie genauer als ich selbst zu wissen glauben, was ich "wahrnehmen möchte", sage ich Ihnen, was ich wirklich wahrnehme: Ihren nötigenden Hinweis, entweder werde Ihr Leserbrief veröffentlicht, oder...

Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie das Abonnement der Frankfurter Allgemeinen Zeitung kündigten. Andernfalls behalten wir uns vor, das Abonnement unsererseits zu beenden. Wie man sich gegenüber Lesern verhält, wußte ich schon vorher. Und Sie wissen jetzt, wie man sich gegenüber Erpressern verhalten muß.

Mit Gruß
Werner D'Inka

An Herrn D'Inka

Dieses Schmankerl werde ich mir gut aufbewahren, zumal ich im Marketing tätig bin. Ich wäre ihnen sehr zu Dank verpflichtet, wenn wir das Abo so schnell wie möglich beenden könnten. Gezahlt habe ich bis Juni. Sicherlich werden Sie damit einverstanden sein, in meinem Fall auf die Halbjahresfrist zu verzichten, denn es wäre etwas unanständig, an einem schäbigen Leser auch noch Geld zu verdienen. Auf dem Foto sehen Sie allerdings etwas gemütlicher aus.

Ende des Meinungsaustausches am 16. Mai 2007 um 13:54

 



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