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Sprache / Rechtschreibreform / Berichte 2006/1-3 / Reform der Reform
 

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Reform der Rechtschreibreform 
 Von Konrad Adam - Ein Sieg der Pfennigfuchser
 

„DIE WELT“ vom 06.03. 2006

Nachdem der Rat für die deutsche Rechtschreibung - "deutsch“ klein, "Rechtschreibung" groß - seine Empfehlungen vorgelegt hat, herrscht Ruhe im Lande. .....

Klar, einfach und verläßlich wollte Konrad Duden die deutsche Rechtschreibung regeln. Aus dieser Absicht ist nicht viel geworden. Zur Strafe dafür verbindet sich der Name "Duden" für alle Zeit mit dem überflüssigsten und, wie Heimito von Doderer meinte, dümmsten deutschen Buch. "Schreibe, wie du sprichst!" hieß Dudens Leitmotiv: Wenn er sich selber nur dran gehalten hätte! Dann wäre es bei dem bescheidenen und überschaubaren Büchlein geblieben, das nicht mehr wollte, als Druckern und Setzern in Zweifelsfällen Sicherheit zu verschaffen.

Damit war es vorbei, nachdem das Buch den Pädagogen in die Hände gefallen war. ......

Doch was wäre dann aus den Germanisten geworden, die mit Texten und Sätzen nichts anfangen können und sich deshalb aufs Silbenzählen und Kommasetzen verlegt haben? Sie würden arbeitslos: unvorstellbar für einen Lebenszeitbeamten, der nicht nur das Recht, sondern leider auch die Pflicht zum vollen Arbeitseinsatz hat. Vorschriften zu erlassen ist sein Beruf, den er mit derselben Leidenschaft erfüllt wie die Beamten im Finanzministerium den ihren. Was denen die Steuergesetzgebung, ist den Berufsrechtschreibern ihr Duden. .....

Leichtgemacht hätten es sich die Mitglieder des Rates nicht, meinte ihr Vorsitzender Hans Zehetmair. Das glaube ich gern. Vor allem kann ich gut verstehen, daß man anderen nicht leichtmachen will, was einem selbst schwergefallen ist. Der Aufwand an Zeit und Mühe, den die Gewöhnung an Dudens bizarres Regelwerk jedem Angehörigen der älteren Generation abverlangt haben dürfte, wäre ja für die Katz, wenn nun mit einem Male alles leichter würde und jeder schreiben könnte, wie er spricht. Die Älteren hätten umsonst gelernt! Das darf nicht sein. Deshalb wird es das dümmste deutsche Buch auch weiter geben.

Konrad Adam:  "Regeln müssen sein, auch unnötige."

 



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