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Sprache / Bastian Sick Übersicht / Zwiebelfischiges / Sick-Mit Witz und Wortspielen
 

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„Mit Witz und Wortspielen"
 Mit Bastian Sick unterhielt sich die DEUTSCHE SPRACHWELT am Rande der Leipziger Buchmesse

DSW Ausgabe 20

 

Die Fragen stellte Hans-Manfred Niedetzky:

Herr Sick, gerade haben Sie im Leipziger Kongreßzentrum über Sprachkritik gesprochen. Wie fühlt man sich als Vortragender in einem überfüllten Saal?

Bastian Sick: Einfach wunderbar.

Was sagen Sie dazu, daß die Leser der DEUTSCHEN SPRACHWELT Sie zu einem der Sprachwahrer des Jahres 2004 gewählt haben?

Sick: Das ehrt mich sehr.

Haben Sie jemals erwartet, mit Ihrer Zwiebelfisch-Kolumne und jetzt mit Ihrem Buch einen so großen Erfolg zu erreichen?

Sick: Nein, nie. Als die Zwiebelfisch-Kolumne auf eine breite Zustimmung stieß, kam der Gedanke auf, mit ausgewählten Fragestellungen auch ein Buch herauszubringen. Die Erstauflage betrug 50 000 Stück. Niemand, weder ich noch der Verlag hatten geglaubt, daß das Buch bereits nach einer Woche ausverkauft sein würde.

Wie kamen Sie dazu, sich so ausführlich mit Sprachfragen zu beschäftigen?

Sick: Beim Spiegel-Verlag habe ich als Schlußredakteur viel mit Korrekturlesen zu tun. In der Eile, in der heute meine Kollegen ihre Beiträge abfassen müssen, kommt es notgedrungen zu sprachlichen Ungereimtheiten. Bei meiner Tätigkeit ist mir aufgefallen, daß es immer wiederkehrende sprachliche Floskeln oder Fehler gibt. So ist dann meine Kolumne entstanden. Mir lag nie daran, Belehrungen oder Rügen zu erteilen.

Welche Ziele verfolgten Sie dann?

Sick: Ich möchte darauf hinwirken, daß Sprache flexibel gehandhabt wird. Nicht gedankenlos, sondern mit Witz und Wortspielen. Oft gibt es ja mehrere Möglichkeiten, einen Sachverhalt auszudrücken. In Deutschland gibt es viele Dialekte, die entsprechende Abweichungen in der Ausdrucksweise zulassen.

Wie stehen Sie zu Anglizismen?

Sick: Ich habe grundsätzlich nichts gegen Fremdwörter; was mich stört, ist die unreflektierte Übernahme von Ausdrücken.

Unter welchen Voraussetzungen akzeptieren Sie englischsprachige Ausdrücke?

Sick: In den Fällen, in denen es keine deutsche Entsprechungen gibt oder wenn der Klang deutscher Wörter holprig ist. Das ist sicher gelegentlich Ansichtssache. So verwende ich zum Beispiel auch eher den Begriff Rechner statt Computer.

Herr Sick, wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg!

Sick: Vielen Dank und schöne Grüße an die Leser der DEUTSCHEN SPRACHWELT!

 



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