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»Lasst uns über Sex reden«
 Sozialarbeiter kämpfen in Malawi gegen die Ausbreitung des HI-Virus. Tradierte Sexmythen machen ihnen die Arbeit schwer.

DIE ZEIT Nr. 38 vom 13.9.2007

Die Notiz ist handgeschrieben. »Pride is a poor substitute for intelligence.« Stolz ist ein schlechter Ersatz für Klugheit. Geschrieben mit einem dicken braunen Filzstift, hängt der Spruch am Eingang der Family Planning Association of Malawi. »Höchste Zeit, offen über Sex zu sprechen«, sagt Bessie Nkhwazi, die den Zettel aufgehängt hat. Die 30-Jährige ist eine von 60 »Gesundheitshelfern«, die für die Family Planning Association of Malawi, eine Nichtregierungsorganisation, »up-to-date sex education« anbietet.

Nach dem Motto »Sex hat man, aber man spricht nicht darüber« waren Familienplanung und Verhütung bis vor Kurzem Fremdwörter in Malawi, genauso Safer Sex. Und das, obwohl es seit Jahren viel zu viele Teenager-Schwangerschaften gibt. Die Müttersterblichkeit in Malawi gehört zu den höchsten der Welt. Womöglich noch schlimmer ist die Bedrohung durch Aids. Von zwölf Millionen Malawiern sollen rund eine Million das HI-Virus in sich tragen. Aber Aids ist genauso ein Tabuthema wie Verhütung. Damit sich das ändert, entwirft Bessie seit einem Jahr Safer-Sex-Shows und Aids-Aufklärungskampagnen für Jugendzentren, Schulen, Marktplätze und Bordelle. »Nach Kondomen zu fragen ist ein Menschenrecht«, heißt es auf einem Plakat, das hinter ihr an der Wand hängt. »Verzichte auf Sex« steht auf einem anderen daneben.

»Niemand will sofort über Sex reden.

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