Zur deutschen Sprache
Die Sprache ist ein Bild der Seele ...
www.sprache-werner.info
Zur deutschen Sprache
Die Sprache ist ein Bild der Seele ...
www.sprache-werner.info
 

  < zurück erweiterte Suche Seite drucken
 

Gottes Wort verbesserungsbedürftig?
 Die Bibel in „gerechter“ Sprache
„Was ihr Gott in meinem Namen bitten werdet, das wird sie euch geben“, sagt Jesus (Joh 16,23). Ein Schreibfehler? Nein. Weil Gott nicht von maskulinem Sexus sein darf, ist auch sein sprachliches Genus bald feminin, bald maskulin – ohne Rücksicht auf die deutsche Sprache. - Von Christof Voigt

Verein Deutsche Sprache e.V. (VDS)
sprachnachrichten Nr. 36/Dezember 2007, S. 14

Im Garten Gethsemane – kurz vor dem Verrat durch Judas – sieht Jesus den gewaltsamen Tod unausweichlich auf sich zu kommen. Ihm bleibt nichts mehr, als sich Gott im Gebet anzuvertrauen: „Abba, (mein) Vater, laß diesen Kelch an mir vorübergehen!“ Das vertrauensvolle „Abba (= Papa), mein Vater“ wird übersetzt mit „Gott, Ursprung, von dem ich herkomme“ (Mk 14,36). Soll man Jesus angesichts seines Todes die Souveränität einer solchen Anrede zutrauen?

Jesus lehrt die Jünger das sogenannte „Vater unser“ natürlich in geschlechtergerechter Sprache: „Du, Gott, bist uns Vater und Mutter im Himmel.“ (Mt 6,9). Vater und Mutter kommen auch in den zehn Geboten vor. Wer den Katechismus gelernt hat, kennt nach Luther: „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.“ (Ex 20,12). Jetzt heißt es: „Respektiere und versorge deinen Vater und deine Mutter“ und „Dein Vater und deine Mutter sollen für dich Gewicht haben“ (Dtn 5,16). Und gemeint ist damit erklärtermaßen: Aus dem abgenötigten Respekt läßt man Vater und Mutter wenigstens nicht verhungern.

Überraschend ist auch „Geh nicht fremd“ (Ex 20,14) anstelle des bekannten „Du sollst nicht ehebrechen“, übertroffen nur noch durch „Verletze keine Lebenspartnerschaft!“ (Dtn 5,18).

........

Zum vollständigen Artikel

 



zum Seitenanfang < zurück Seite drucken