Das Gehirn Gegenstand endloser Untersuchungen, dennoch größtenteils unverstanden. Insbesondere die Kommunikation zwischen Nervenzellen, verantwortlich für unsere Reaktionen auf äußere Einflüsse, bedarf intensiver Studien, um Ursachen neurologischer und psychiatrischer Krankheiten zu verstehen und langfristig zu behandeln. Modernste Techniken zur Inventarisierung und Identifizierung neuer Proteine bilden erste wichtige Schritte.
„COGITO ERGO SUM ich denke, also bin ich. Dieser von dem französischen Philosophen René Descartes 1641 formulierte Satz gibt exemplarisch das währende Interesse an der spannenden Frage des Aufbaus und der Funktion des Gehirns wieder, mit der sich die Menschheit bereits seit prähistorischen Zeiten beschäftigt. Wie ist unser Gehirn aufgebaut, welche Bereiche steuern Gedächtnis oder Emotionen, wie werden Muskelbewegungen koordiniert, wie der Tag-Nacht-Rhythmus reguliert? Nur Teilaspekte dieser Fragen sind bisher geklärt. Seit einigen Jahrzehnten wird intensiv an der Frage der Kommunikation von Nervenzellen geforscht, welche essenziell für all diese Gehirnfunktionen ist. Vom medizinischen Standpunkt aus ist diese Forschung unabdingbar, um neurologische und psychiatrische Krankheiten wie Schizophrenie, Alzheimer, Parkinson und Huntington, Epilepsien, Depressionen oder Migräne behandeln zu können und Wirkungsmechanismen von Drogen wie Kokain, Ecstasy und LSD aufzuklären oder Toxinen wie dem Tetanus- oder Botulinumtoxin entgegenwirken zu können.
Wie sprechen Nervenzellen miteinander? Das menschliche Gehirn besitzt Schätzungen zufolge etwa 100 bis 1000 Milliarden Nervenzellen, die über ungefähr 1000 Billionen Kontakte ein kompliziertes Netzwerk bilden. Bei jeder Wahrnehmung „feuern Millionen von Nervenzellen mit Geschwindigkeiten von bis zu 360 Kilometer pro Stunde ...
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