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Sprache / Deutsche Sprachwelt DSW / Bahn frei f. Engldeutsch
 

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Bahn frei für Engleutsch
 

Deutsche Sprachwelt Ausgabe 22 Winter 2005/2006

Wer in der Sprachsünderecke der DEUTSCHEN SPRACHWELT steht, muß mit einer Welle von Protestbriefen rechnen. Mittlerweile liegen uns unzählige Schreiben von empörten Bürgern vor, die sich über die mangelnde Sprachtreue bei Bahn (vergleiche DSW 21) und Telekom (vergleiche DSW 20 und 21) beschweren. Bei Hartmut Mehdorn, dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn, gingen zum Beispiel Beschwerden ein über die wuchernden englischen Sprachstelzen" (Dietmar Hinz) und über Verwirrung, Verschleierung und Betrug am Kunden" (Klaus Fleischmann). Ernst F. Dörffel wies die Verantwortlichen darauf hin, daß Anglizismen gedanklich und räumlich die Orientierung erschweren. Ilse Brinkmann fragte Mehdorn: „Ist Ihnen unsere Muttersprache nichts mehr wert?" Heinz Richard Darius forderte ihn auf, seine Werbeleute .,wegen Dummheit und/oder Faulheit" zu entlassen.

Eine Bahn-Sprecherin antwortete mit einem Standardschreiben, machte aber keine Hoffnung: .,Bei der zunehmenden Anwendung des Internets und des ansteigenden internationalen Reiseverkehrs ist es absehbar. daß die Anwendung der englischen Sprache eher zunehmen wird." Im Rahmen der Entstaatlichung des Unternehmens müsse die Bahn „alle internationalen Entwicklungsrichtungen“ berücksichtigen, was immer das heißen mag. Immerhin ist sich die Bahn „durchaus bewußt", „nicht immer von jedem Fahrgast verstanden zu werden." Besserung ist also nicht zu erwarten, so daß der Widerstand weitergehen muß.

Wie weltfremd gerade Bahndirektor Hartmut Mehdorn ist, beweist sein peinlicher Auftritt Ende November in Frankfurt am Main bei der Eröffnung des ersten Bahnreisebüros. Das ließ er auf den Namen „DB Mobility Center" taufen. Über diese unverständliche Bezeichnung sagte Mehdorn, man habe in der Unternehmensleitung gesagt, wenn jemand den Namen kritisieren wolle, müsse er einen besseren nennen: „Bahn-Mobilitätszentrum, da wäre einem die Spucke ausgegangen." Offenbar wird in der Bahnführung kein Deutsch mehr gesprochen. (pau)

Sie können also weiterprotestieren:

Sprachsünder: Deutsche Bahn (vgl. DSW 21): Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, oder Dr. Werner Müller, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutschen Bahn AG, Potsdamer Platz 2, D-I0785 Berlin

Sprachsünder: Deutsche Telekom (vgl. DSW 20 und 21): Kai-Uwe Rikke, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG. Friedrich-Ebert-Allee 140, 53113 Bonn

 

 



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