„Sind Sie mit der bisherigen Zusammenarbeit unter den Sprachfreunden zufrieden? Das fragten wir in der vergangenen Ausgabe (DSW 26, Seite 10) unsere Leser. Die Meinungen dazu gehen auseinander. 46 Prozent der Teilnehmer an unserer Leserbefragung äußerten sich zufrieden, eine knappe Mehrheit von 54 Prozent ist jedoch unzufrieden. Wir schließen daraus, daß wir zwar auf dem richtigen Weg sind, aber die Zusammenarbeit weiter verbessern müssen.
Das entspricht auch dem großen Wunsch unserer Leserschaft. 94 Prozent unserer Leser sind nämlich der Meinung, daß die DEUTSCHE SPRACHWELT die Zusammenarbeit mit anderen Gruppen verstärken solle. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir bereits erste Schritte unternommen. So unterstützt die DSW die im Januar wiedergegründete Fruchtbringende Gesellschaft (siehe Seiten 3 und 4), die mit der Unterstützung der Stadt Köthen/Anhalt ein Forum für Vereine und Initiativen schafft. Viele Sprachvereine nutzen bereits die Neue Fruchtbringende Gesellschaft (NFG) als Dach. Es sind Tagungen, Schülerwettbewerbe und ein Köthener Haus der deutschen Sprache geplant.
Auf die Frage, mit welchen Gruppen die DEUTSCHE SPRACHWELT auf jeden Fall zusammenarbeiten sollte, nannten unsere Leser am häufigsten den Verein Deutsche Sprache (VDS) aus Dortmund. An zweiter Stelle folgte die Aktion Deutsche Sprache (ADS) aus Hannover. Außerdem wurden immer wieder der Verein für deutsche Rechtschreibung und Sprachpflege (VRS), die Interessengemeinschaft Muttersprache zu Graz (IGM), der Bund für deutsche Schrift und Sprache (BfdS), die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) und der Deutsche Lehrerverband (DL) genannt. Zu den meisten der erwähnten Organisationen bestehen bereits gute Verbindungen, die wir weiter ausbauen wollen.
Der VDS ist der größte Sprachverein. Nach eigenen Angaben hat er 13.850 Mitglieder in Deutschland (Stand: III/2006). Die Zahl der deutschen Bezieher der DEUTSCHEN SPRACHWELT ist etwas größer. Obwohl unsere Leser den VDS am häufigsten nannten, gibt es auch kritische Stimmen, die sich gegen eine Zusammenarbeit wenden. Der VDS lehne beispielsweise nicht deutlich die Rechtschreibreform ab.
Wie steht der VDS zur DSW? Der stellvertretende VDS-Vorsitzende Gerd Schrammen schrieb im vergangenen November einer Leserin: „Einigkeit macht stark, heißt es. Aber bisweilen ist es besser, wenn zwei die gleiche Sache getrennt verfolgen. So auch im Fall von VDS und DSW. In einem Zusammenschluß sehen wir keinen Vorteil. ‚Zersplitterung ist übrigens kein deutsches Übel. Die gibt es überall.
Der VDS-Vorsitzende Walter Krämer will offenbar auch auf kleinere Sprachvereine nicht zugehen. Krämer schrieb im Februar im Zusammenhang mit Versuchen, das „Netzwerk Deutsche Sprache wiederzubeleben: Der VDS könne sich als großer Verein „nicht auf die Ebene von Kaninchenzüchtern herabbegeben. Er wolle nur „Bundesgenossen auf gleicher Augenhöhe.
Die DEUTSCHE SPRACHWELT wird hingegen auch weiterhin die Zusammenarbeit mit den vermeintlich kleinen Gruppen und Vereinen suchen und sich anstrengen, alle guten Kräfte im Rahmen des Möglichen zu unterstützen und zusammenzubringen. (dsw)
Leserstimmen
Ja, die DEUTSCHE SPRACHWELT sollte ihre Zusammenarbeit mit anderen Sprachpflegegruppen unbedingt verstärken. Vor allem sollte das „Netzwerk Deutsche Sprache maßgeblich aktiviert werden. Gudrun Luh-Hardegg
Bei jeglicher Zusammenarbeit müssen nicht-kompromißfähige Grundpositionen, wie sie auch in der DEUTSCHEN SPRACHWELT stets vertreten wurden, gewahrt bleiben können. Dietmar Wottawa
Die Zusammenarbeit sollte mit all jenen Gruppen im gesamten deutschen Sprachraum erfolgen, die sich konsequent und uneigennützig für die Erhaltung und die Pflege unserer Sprache einsetzen. Dieter Klingberg
Mit den Gruppen, mit denen Sie bereits zusammenarbeiten, sollten Sie dies weiterhin tun. Tim-Niklas Zimmer
Nur mit Gruppen, die in wesentlichen Fragen mit der DEUTSCHEN SPRACHWELT übereinstimmen, insbesondere in der Ablehnung der Rechtschreibreform. Reiner Kunze
Mit allen Gruppen, denen die deutsche Sprache „am Herzen liegt, Dialekte eingeschlossen. Helmut Heckele
Mit allen, die bereit sind, vereinsmeierische „unterschiedliche Vorlieben gegenüber der Notwendigkeit einer einheitlichen Sprachfindung zur Erhaltung und Kräftigung unserer Sprache kompromißlos zurückzustellen! Nur dann werden diese Bemühungen in der Öffentlichkeit ernstgenommen werden. Peter Kothé
Könnten Sie in einer der folgenden DSW-Ausgaben nicht damit beginnen, die nahezu unüberschaubare Zahl von Vereinen und Initiativen zur deutschen Sprache ein bißchen überschaubarer zu machen? Eine einzige Vertretung scheint mir etwas anderes zu sein als ein Dachverband. Örtliche Unternehmungen könnten durch die Vereine unmittelbar erfolgen, größere Maßnahmen aber sollten gemeinsam und zentral durchgeführt werden, damit die Schlagkraft sich wesentlich erhöhen kann. Ich hätte nichts gegen die Feder- und Aktionsführung durch die DSW! Rolf-Heiko Buyny
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