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Glossar für Gehirnforschung

 

blldgebende Verfahren: Sammelbegriff für Methoden, mit denen die Aktivität verschiedener Gehirnbereiche in relativ hoher räumlicher Auflösung gemessen wird. Daraus werden (ohne chirurgischen Eingriff o. a.) bildliche Querschnitte der Gehirnaktivität erzeugt. Ein wichtiges bildgebendes Verfahren ist zum Beispiel die funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT).

Brain-Computer-Interface (BCI): auch: Brain-Machine-Interface (BMI), dt.: Gehirn-Computer-Schnittstelle, ist eine spezielle Schnittstelle, die ohne Nutzung der Extremitäten eine Verbindung zwischen dem Gehirn und einem Computer ermöglicht. Dazu wird entweder die elektrische Aktivität aufgezeichnet (nichtinvasiv meistens mittels EEG oder invasiv mittels implantierten Elektroden) oder die hämodynamische Aktivität des Gehirns gemessen (etwa mittels fMRT), mit Hilfe von Rechnern analysiert (Mustererkennung) und in Steuersignale umgewandelt.

Elektroenzephalographie (EEG): Methode der medizinischen Diagnostik zum Messen der summierten elektrischen Aktivität des Gehirns durch Aufzeichnung der Spannungsschwankungen an der Kopfoberfläche.

Frontallappen oder Stirnlappen: vorderer Großhirnbereich, grob eingeteilt in den motorischen und prämotorischen Bereich (an der Bewegungssteuerung beteiligt) sowie den präfrontalen Bereich (der für die zentrale Handlungskontrolle wichtig ist).

funktionelle Magnetresonanztomographie oder -Imaging (fMRT oder fMRI): (von griech. tomös: Schnitt, graphein: schreiben), bildgebendes Verfahren, mit dem die Blutverteilung im Gehirn (und damit die Aktivität) bildlich dargestellt wird. Sauerstoffreiches Blut hat andere magnetische Eigenschaften als sauerstoffarmes; diese Unterschiede können von außen gemessen werden, indem die Versuchsperson in das Feld eines sehr starken Elektromagneten gelegt wird.

Gliazelle: Sammelbegriff der von den Neuronen abgrenzbaren Zellen im Nervengewebe. Nach bisheriger Erkenntnis bilden die Gliazellen ein Stützgerüst für die Nervenzellen und sorgen für die gegenseitige elektrische Isolation der Nervenzellen. Aber neue Erkenntnisse zeigen andere Funktionen: Gliazellen sind maßgeblich am Stoff- und Flüssigkeitstransport sowie an der Aufrechterhaltung der Homöostase im Gehirn beteiligt und wirken im Prozess der Informationsverarbeitung, -speicherung und -weiterleitung.

Kortex: (lat. cortex: Rinde), steht in der Anatomie und Medizin für die Außenschicht eines Organs (innerhalb der Organkapsel); in der Hirnforschung wird damit die die Großhirnrinde (Cortex Cerebri) bezeichnet.

Kognitlon: (von lat. cognoscere: erkennen), nicht streng umrissener Begriff, der die verschiedenen Formen menschlicher Informationsverarbeitung umfasst. Kognitive Fähigkeiten sind u.a. Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Lernfähigkeit und Kreativität.

Meta-Analyse: Zusammenfassung von Primär-Untersuchungen, die mit quantitativen, statistischen Mitteln arbeitet. Der methodologisch-praktische Sinn und Nutzen einer Meta-Analyse ist es, unterschiedliche Ergebnisse aus verschiedenen Untersuchungen zu Wirkungen vergleichbarer Maßnahmen quantitativ vergleichbar zu machen.

Nervenzelle oder Neuron: (griech. neuron: "Nerv") ist eine auf Erregungsleitung spezialisierte Zelle. Die Gesamtheit aller Nervenzellen bildet das Nervensystem.

Neuroimaglng: Sichtbarmachung von Vorgängen im Gehirn durch bildgebende Verfahren.

Neuronale Netze: Sie bilden die Struktur und Informationsarchitektur von Gehirn und Nervensystem von Tieren und Menschen: Neuronen und Gliazellen sind in der Art eines Netzes miteinander verknüpft. Zwischen ihnen findet auf chemischem und elektrischem Weg ein Informationsaustausch statt.

Neurotransmitter: Chemische Substanzen, die die Übertragung von Nervensignalen an den Synapsen vermitteln. Okzipitallappen oder Hinterhauptslappen: der hinterste Anteil des Großhirns; hier liegt u. a. das primäre und sekundäre Sehzentrum.

Parietallappen oder Scheitellappen: Abschnitt der Großhirnrinde im Scheitelbereich. Vor allem an somatosensorischen Funktionen und der räumlichen Steuerung beteiligt.

Rezeptor: spezialisierte Zelle, die chemische oder physikalische Reize so umwandelt, dass sie über das Nervensystem weiterverarbeitet werden können.

Synapse: Verbindung zwischen zwei Nervenzellen. Während Impulse innerhalb der Nervenzelle elektrisch weitergeleitet werden, geschieht die Übertragung zwischen den Zellen an den Synapsen durch Neurotransmitter.

Temporallappen oder Schläfenlappen: seitliche Abschnitte der Großhirnrinde, die u.a. an der Sprachverarbeitung, der Bedeutungszuweisung und Semantik beteiligt sind.

Theory of Mind: (dt.: "Theorie des Geistes"), die Fähigkeit, eine Annahme über Bewusstseinsvorgänge anderer Personen zu treffen, also in anderen Personen Gefühle, Bedürfnisse, Absichten, Erwartungen und Meinungen zu vermuten, bzw. die Fähigkeit, das eigene Verhalten oder das Verhalten anderer Menschen durch Zuschreibung mentaler Zustände zu interpretieren. Für den Begriff gibt es bisher keine einheitliche deutsche Entsprechung.

Zentralnervensystem (ZNS): Gehirn und Rückenmark.



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