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Buchbesprechung: verborgene Vorentscheidung Der freie Wille mag eine Illusion sein aber eine nützliche!
Gehirn & Geist Nr. 3/2008 S. 87
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Haben Sie einen freien Willen? Die meisten Menschen bejahen diese Frage spontan. Die Vorstellung, aus mehreren Alternativen die beste Option frei auswählen zu können, bildet die Grundlage für alle Ideen von persönlicher Freiheit. Wie schwach diese Basis allerdings tatsächlich ist, zeigt der Wiener Wissenschaftstheoretiker Franz Wuketits in seinem aktuellen Werk auf.
Seit den Experimenten des amerikanischen Hirnforschers Benjamin Libet (1916 2007) Ende der 1970er Jahre wissen wir, dass der bewussten Willensentscheidung des Menschen eine unbewusste, nicht willentlich steuerbare Aktivität im Gehirn vorausgeht. In seinen Experimenten ließ Libet Versuchspersonen eine einfache Handbewegung ausführen. Dabei konnte er nachweisen, dass das Gehirn eines Probanden bereits circa eine halbe Sekunde vor dem Zeitpunkt aktiv wird, zu dem die Testperson bewusst die vermeintlich freie Entscheidung trifft, ihre Hand zu bewegen. Wuketits schließt daraus, dass die willentliche Handlung unbewusst gesteuert wird: »Bevor wir die Hand bewegen, haben tief in unserem Gehirn uns nicht bewusste Prozesse die Bewegung bereits entschieden.«
Zum Artikel
Franz M. Wuketits - DER FREIE WILLE Die Evolution einer Illusion [Stuttgart: S. Hirzel 2007, 180 S., € 22,] |
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