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Zwischen Fairness und Eigeninteresse

 Intuition und Argumentation in einem ökonomischen Entscheidungsprozess

Von Monika Keller

Monika Keller, Prof. Dr., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung Adaptives Verhalten und Kognition am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung und Honorarprofessorin an der Freien Universität in Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind u.a. die Entwicklung von Entscheidungsprozessen im ökonomischen Kontext sowie soziale und moralische Kompetenz in Erziehungsprozessen.

Zusammenfassung:

Was würden Sie tun, wenn Ihnen jemand 10 Euro gibt und Ihnen sagt, dass Sie dieses Geld mit einer anderen anonymen Person teilen können, aber nicht müssen? Was sind ihre spontanen Intuitionen? Die Hälfte abgeben oder alles behalten? Oder würden Sie doch über einige Gründe nachdenken, die von diesen simplen Heuristiken abweichen?

Dieses Experiment entstammt der experimentellen Spieltheorie, die damit die Annahme des eigennutzorientierten "homo oeconomicus" der klassischen Ökonomie zurückgewiesen hat. Wir haben in einer Serie von Untersuchungen Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Gruppen von drei Personen über diese Frage diskutieren lassen. Die Ergebnisse zeigen das Zusammenwirken von Intuition und Reflexion, wenn prosoziale und eigennutzorientierte Entscheidungen verhandelt werden. Der Vergleich zwischen dem Urteil darüber, was eine faire Entscheidung ist und was tatsächlich abgegeben wird, zeigt, dass in vielen Fällen Eigeninteresse für das reale Handeln ein größeres Gewicht hat als die Fairnessnorm.



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