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Bilder im Kopf

 Wie die Phantasie unser Denken lenkt

Von Markus Knauff

Markus Knauff, Prof. Dr., ist Lehrstuhlinhaber für Allgemeine Psychologie und Kognitionsforschung am Institut für Psychologie der Universität Gießen. Seit 2008 ist er Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Kognitionswissenschaft e.V. Seine Forschungsschwerpunkte sind die kognitiven, neuronalen und algorithmischen Grundlagen des Denkens, Problemlosens und Entscheidens. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Forschung ist das visuell-räumliche Gedächtnis sowie das anschauliche Denken und die Rolle bildhafter Vorstellungen beim Problemlösen. Seine Forschungsergebnisse werden auch in der künstlichen Intelligenz und bei der Entwicklung kognitiver technischer Systeme angewendet.

Zusammenfassung:

Der griechische Begriff "phantasia" steht für die geistige Fähigkeit, sich bildhafte Vorstellungen von Dingen oder Ereignissen zu erschaffen. Ins Lateinische wird diese Fähigkeit oft als "imaginatio" übersetzt. Bildhafte Vorstellungen können sich auf tatsächlich erlebte und wahrgenommene Situationen und Ereignisse beziehen. Dann werden sie aus dem Gedächtnis abgerufen und können sinnliche Qualitäten aufweisen, die analog zu der tatsächlichen Wahrnehmung ablaufen. Bildhafte Vorstellungen können sich aber auch auf fiktive Ereignisse oder Gegenstände beziehen, die nie zuvor wahrgenommen oder erlebt wurden. Unser Gehirn erschafft dann eine Art "Simulation", dessen, was der Fall sein könnte oder wie etwas aussehen könnte oder ablaufen würde. Es weicht von der Faktizität ab und erschafft Alternativen zu dem, was in der Realität der Fall ist.

Bildhaftes Vorstellen spielt für das schöpferische Denken eine wichtige Rolle und Kreativität ist oft mit Phantasie und bildhaften Vorstellungen verbunden. Bildhafte Vorstellungen können aber auch negative Wirkungen haben, z.B. wenn sie im Zusammenhang mit Phobien und Traumata auftreten.

Im Mittelpunkt des Vortrags steht der Beitrag der kognitiven Neurowissenschaften zur Erforschung der menschlichen "Einbildungskraft". Berichtet wird, welche neuronalen Strukturen und Mechanismen unserer Phantasie zugrunde liegen und wie bildhafte Vorstellungen unser Denken - positiv und negativ - beeinflussen können.




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