Sehr verehrte Frau Koch,
meine Frau und ich hören regelmäßig das Gesundheitsgespräch und können uns nicht dagegen wehren, uns immer wieder an Sie in Ihrem früheren Wirkungskreis angenehm zu erinnern. Obwohl bereits nahe der Achtzig habe wir glücklicherweise selten die Gelegenheit, die besprochenen Krankheiten und Beschwerden am eigenen Leibe zu erleben. Dennoch verfolgen wir die Sendung und Ihre Ratschläge aufmerksam, weil uns alles interessiert und wir nie ausschließen können, selbst einmal Betroffene zu sein.
Ihr breit gestreutes medizinisches Wissen beeindruckt uns sehr. Hoffentlich werden wir eines Tages, in ähnlicher Bedrängnis wie die Anrufer bei Ihnen, einen ebenso guten Rat erhalten.
Bitte nehmen Sie mir, sehr verehrte Frau Koch, einen sprachlichen Hinweis nicht übel. Ein Blick in meine Website zeigt Ihnen, daß ich mich u. a. mit der deutschen Sprache befasse und versuche, das Sprachbewußtsein der Menschen anzuregen. Hier fühle ich mich allerdings wie der Rufer in der Wüste. Sprechblasen und Floskeln nehmen täglich zu, bspw. die ständige Erklärung zu denken. Fast jeder zweite Satz in einem Gespräch beginnt mit der Wendung „ich denke. Sie legt den Schluß nahe, daß derjenige, der nicht bekannt gibt zu denken, nicht denkt. Die Denkerinnen und Denker bedenken nicht, daß das Gehirn ununterbrochen aktiv ist, also „denkt, und wir noch nicht genau wissen, wie das Denken, außer Feuern der Neuronen, abläuft. Uns werden immer nur einige wenige Ergebnisse der Gehirntätigkeit bewußt. Näheres dazu auch auf meiner Homepage unter „Gehirn.
Eine Ihrer liebenswerten Schwächen, sehr verehrte Frau Koch, ist ebenfalls die häufige Ankündigung zu denken, womit Sie in Ihrer kompetenzbeweisenden Position als Gesundheitsexpertin unbewußt mithelfen, daß sich diese „Denkwelle weiter ausbreitet.
Auf weitere Sendungen mit Ihnen freut sich mit freundlichen Grüßen Ihr Ulrich Werner
Keine Antwort
|