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Privatschule im Dorf - Mehrsprachigkeit, Medienkompetenz, Höflichkeit
Wo staatliche Schulen schließen mussten, springt häufig ein privater Betreiber ein. Wie in Sachsen die "Saxony International School". Kann das die Lösung sein?
Von Martin Machowecz
ZEIT ONLINE vom 26.11.2009
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Der Name Saxony International School mischt einen Hauch von weiter Welt in den Geruch von konventioneller Landwirtschaft in Niederwürschnitz. Ein Traktor am Hang trägt die wichtigste Botschaft als Aufkleber an der Motorhaube: »Ein Herz für Kinder«.
In dem 2800-Einwohner-Ort im Erzgebirgskreis dachte man schon, die Welt hätte ihr Herz für Kinder verloren. Im Jahr 2006 ließ das Kultusministerium die örtliche Mittelschule schließen. Für sie gebe es »kein öffentliches Bedürfnis« mehr. Unsere Bedürfnisse können nicht gemeint sein, dachten sich die Menschen in Niederwürschnitz. Sie kämpften dafür. Anzeige
Deshalb gehen hier nun, drei Jahre später, wieder Kinder zur Schule. Kinder, die mehrere Fremdsprachen lernen und Manieren haben. Von denen man erzählt, sie verstünden schon in der fünften Klasse mehr von PowerPoint-Präsentationen als mancher Firmenchef. Es ist ein Wunder geschehen, sagen die alten Männer im Vereinshaus. Niederwürschnitz lebt wieder, freut sich die Frau vor der Fleischerei. Wir hatten das Dorf schon sterben sehen, sagt eine Mutter. »Ein Dorf ohne Schule, das ist doch tot.«
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