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Sprachliche Bildung ist für Minister ein Zufallsprodukt
 Guten Tag Herr Rüttgers

Freitag, 23. November 2007

Herr Jürgen Rüttgers                                                         poststelle@stk.nrw.de
Ministerpräsident                           
Düsseldorf                                                                             Freitag, 23. November 2007

Money & Kids – Stand-by-Betrieb und Kids-Verbraucheranalyse 2007

Guten Tag Herr Rüttgers,

öffentlich gelobten Sie mehrmals, daß Ihnen die deutsche Sprache wichtig sei. Öffentlich gelobten Sie mehrmals, darauf hinzuwirken, daß in Ihren Ministerien keine Anglizismen mehr verwendet werden.

Der renommierten Tageszeitung GENERAL-ANZEIGER von heute, am Freitag, dem 23. November 2007 entnehme ich, daß Sie persönlich offensichtlich ein Lügner sind und / oder Sie Ihre Minister nicht „im Griff“ haben. Money & Kids – Stand-by-Betrieb und Kids-Verbraucheranalyse 2007 hat Ihr persönlicher Sprachverhunzer im Ministerrang, Verbraucherbildungsminister Eckhard Uhlenberg propagiert. Am 1. August 2006 war dieser sprachliche Blödsinn schon einmal Im GENERAL-ANZEIGER zu lesen: Auch durch stete Wiederholung wird Unsinn nicht besser oder wahrer.

„Dümmer geht’ s immer!“ meinen auch die WIENER SPRACHBLÄTTER, das Organ des Vereins „Muttersprache“ – der älteste deutsche Sprachpflegeverein – Österreich. Auch die DEUTSCHE SPRACHWELT stellte Sie und Ihr Kabinett in ihrer Ausgabe 25 – Herbst 2006 in die „Sprachsünderecke“. Aber das macht ja nichts, das merkt ja niemand. Kuck Kuck.

Es sind ja nicht nur Anglizismen, sondern Ihr Regierungs-Bastard-Englisch – die Vermischung von Deutsch und Englisch.

Auf meine verschiedenen Auslassungen zu Ihren sprachlichen Fehlgriffen haben Sie nie geantwortet. Sie sind also offensichtlich nicht nur ein Lügner, sondern auch ein Ignorant.

Da dürfen Sie sich doch ein Beispiel an Ihrem Intimfreund Oettinger nehmen, er hat geantwortet, als ich ihm bezüglich des Oettingerschen Feierabenddeutschen schrieb.

Mit staatsbürgerlichen Grüßen             

Ingo Dedenbach
Am Freitag, dem 23. November 2007


In der Folge finden Sie meinen Brief vom 2. August 2007

Am Mittwoch, dem 2. August 2006  1. Jahrgang Nummer 11

Sprachliche Bildung ist für Minister ein Zufallsprodukt

Nordrhein-Westfalen plant neues Verbraucherbildungs-Ministerium

Was muß also dringend her? Bildung mit „Monä änd Kids“! Jedermann weiß doch, daß unsere Minister der deutschen Sprache nicht oder allenfalls leidlich mächtig sind. Eigentlich aber nicht wirklich wird Deutsch nur noch am Feierabend gesprochen und geschrieben, hat schon der Ministerpräsident und Ober-Bastard-Englisch-Lehrer Oettinger in seinem Ländle angeordnet. Haben Sie  schon mal von ihm gehört?

Der Verbraucherschutz-Minister von Nordrhein-Westfalen bildet! Pah!

Wie kann jemand in Deutschland Minister werden, der kein Deutsch spricht? Wer gebietet dem Sprachverhunzer Einhalt, diesem Bastard-Englisch-Stern? „Finanzielle Bildung darf kein Zufallsprodukt sein“ hat der Verbraucherbildungsminister Eckhard Uhlenberg der Deutschen Presse-Agentur gesagt – nein, er hat „unterstrichen“. Der Schwamm- und Blähsatz: „Finanzielle Bildung darf kein Zufallsprodukt sein“ zeigt uns, wie die Volksvertreter unsere schöne deutsche Sprache verdrehen, um es freundlich auszudrücken!

Was ist denn das: „Finanzielle Bildung darf kein Zufallsprodukt sein“? Es kann doch nur heißen: Bildung oder besser „Gute Kenntnisse im Umgang mit Geld“; es geht ja wohl um Geld. Auch bei Finanzanlagen und Schulden durch Kinder geht es um Geld.

Wenn dieser Minister im Jahresverlauf nichts oder wenig zu sagen hat, müssen wir ihm doch zugestehen, daß er im Sommerloch – jetzt kommt’s: „Standbygeräte“, mit Klebepunkten garnieren lassen will – von seinen Kids, die ihm so sehr am Herzen liegen – seine Kids werden es ihm danken. Werden die Kindergärten / Kindertagesstätten jetzt in Nordrhein-Westfalen in kids garden umbenannt?

Es bietet sich förmlich an, wenn der GENERAL-ANZEIGER eine ständige Rubrik BILDUNG, in der „Der richtige Umgang mit der deutschen Sprache für sprachlich bastardierende Minister“, einrichtet.

Hat er aber nicht, der GENERAL-ANZEIGER, er fürchtet vielleicht den Entzug von Anzeigen durch die CDU und die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen – oder?

Unbestätigten Meldungen zufolge sollen im Zuge des Bürokratieabbaus (siehe Karikatur von Greser & Lenz – unten*) 17 neue „Ministerien (der Angst?) – für Verbraucherbildung“ nebst 17 „Landesanstalten für Verbraucherbildung“ (zugleich Sprachbildung für Minister!) eingerichtet werden.

Ingo Dedenbach, Bad Breisig
Sprachbote-Herausgeber: Ingo Dedenbach   Mönchsweg 12  D-53498  Bad Breisig

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E-Postsprachbote@t-online.de  sprachbote@t-online.de

*Kann gerne nachgereicht werden

 



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