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Schulabschluss im Gefängnis - Drinnen lernen für draußen

Am Pädagogischen Zentrum der JVA Münster können Gefangene ihren Schulabschluss nachholen. Leander Galanis ist einer von ihnen.

Von Maren Nelly Keller

ZEIT ONLINE vom 27.11.2009

In Leander Galanis’ Klasse sind sie zu acht, inklusive Klassensprecher und Tafeldienst. Wenn alles gut läuft, wird der 27-Jährige im Sommer den Hauptschulabschluss haben. Wann genau er hier rauskommt, weiß er trotzdem nicht: Galanis ist Schüler am Pädagogischen Zentrum der JVA Münster, eines der ältesten Bildungszentren in deutschen Gefängnissen.

Die Gefangenen bewerben sich aus ganz Nordrhein-Westfalen hierher. In einer Konferenz wird entschieden, wer am Unterricht teilnehmen darf. Geprüft werden Wissen und Vorbildung – und ob der Gefangene gewalt- und drogenfrei lebt. Der Bedarf an Bildung im Gefängnis ist riesig, mehr als die Hälfte der Insassen kommt ohne Schulabschluss, nicht selten als Analphabet. Früher galt für sie nur die Arbeitspflicht, bestenfalls wurden Ausbildungen in der Küche oder der Schreinerei angeboten. Aber seit Ende der siebziger Jahre steht in der Dienst- und Vollzugsordnung des Strafvollzugsgesetzes das Wort »Bildung« gleichrangig neben »Arbeit«. Heute sind vom Alphabetisierungskurs bis zum Studium alle Weiterbildungswege offen: Nicht wenige verlassen das Gefängnis mit Gesellenbrief, einem Schul- oder sogar Studienabschluss, Münster hatte in den vergangenen 38 Jahren 1500 erfolgreiche Abgänger.

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