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Angst vor dem Fall
 Für Epilepsiekranke sind die psychischen und sozialen Folgen ihrer Krankheit oft schlimmer als die Anfälle selbst. Viele verheimlichen die Diagnose.

DIE ZEIT Nr. 38 vom 13.9.2007

Wenn es um Minuten ging, saß bei Anna-Katharina G. jeder Handgriff. Zwölf Jahre lang war die junge Frau aus Ulm Rettungsassistentin bei der Bundeswehr, vier Jahre davon Pilotin eines Notfallhubschraubers. Sie rettete verunglückte Fahrer auf der Autobahn, versorgte Verwundete im Kosovo und träumte davon, eines Tages bei den Ärzten ohne Grenzen anzufangen.

Dieser Traum ist seit einem Sommertag im vergangenen Jahr vorbei – dem Tag, an dem Anna-Katharina G. beim Einkaufen in der Ulmer Fußgängerzone plötzlich bewusstlos zusammenbrach und ihr Körper sich auf dem Pflaster unter Krämpfen wand. Was sie zu Boden warf, war ein epileptischer Anfall, der erste von vielen. Heute darf die 34-Jährige sich nicht einmal mehr ans Steuer eines Autos setzen, vom Helikopter ganz zu schweigen.

Ausgelöst werden epileptische Anfälle durch kurze, verstärkte Entladungen von Nervenzellen im Gehirn. Häufig rufen diese Störungen Muskelkrämpfe oder Zuckungen hervor, manchmal Bewusstlosigkeit. Die Symptome sind zahlreich und nicht immer sichtbar (siehe Kasten Seite 40). In Deutschland leiden etwa 600.000 Menschen an Epilepsie, weltweit sind es 50 Millionen.

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