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Musik vergisst man nie Ein Arzt schreibt ein Buch über Musik. Das verspricht Abenteuer, denn sein Name ist Oliver Sacks. Ein Besuch in New York bei dem berühmtesten Neurologen der Welt
DIE ZEIT, 29.05.2008 Nr. 23
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Letztes Jahr hat ihn die Musik zu Fall gebracht. Oliver Sacks radelte durch New York, ausgerüstet mit einer schrillen Fahrradklingel, als eine Frau, über Kopfhörer beschallt, seinen Weg kreuzte. Weder hörte sie die Schelle des Neurologen, noch konnte er rechtzeitig bremsen. Der 73-Jährige flog über den Lenker und sah seine These bestätigt, »dass kein Schizophrener sich im Straßenverkehr so bescheuert bewegt wie die New Yorker Fußgänger«. Sacks arbeitete da noch an den Korrekturen zu seinem jüngsten Buch, Musicophilia, deutsch Der einarmige Pianist, in dem er die abgründigen Vorgänge schildert, die Musik im Gehirn bewirkt, die Wunder zwischen Notenlinien und Nervenbündeln. Jetzt ist es erschienen, und Sacks befindet sich vorübergehend in Sicherheit vor Musik hörenden Fußgängern: im dritten Stock eines alten Hauses im Süden von Manhattan.
Musikalische Spuren behütet das Gehirn auf der Ebene der Gefühle
Hier hat der Hirnforscher sein Büro, hier ...
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