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Gehirn - Geist / Artikel Übersicht / T.Schau mir in die Augen, Susanne
 

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Schau mir in die Augen, Susanne
 Vorige Woche schrieb Susanne Gaschke über die nervenden Alten. Unser Kolumnist Haug von Kuenheim antwortet

DIE ZEIT Nr. 11 vom 8.3.2007

 

Ach, Susanne! Was soll dieser Rundumschlag? So dachte ich beim ersten Lesen des Beitrages. Hat sie sich nun auch in die Garde der Mißfelders eingereiht, die jener junge CDU-Abgeordnete anführt, der uns die künstlichen Hüften missgönnt? Doch dann fragte ich mich, hat sie womöglich recht, wenn sie meint, wir Älteren fielen ihr und ihresgleichen auf den Wecker, weil wir so unendlich viel Zeit haben und ihnen dieselbe stehlen? Wenn sie meint, dass wir aus dem sicheren Port des Ruhestandes heraus sie anstachelten, kompromissloser und radikaler die Modernisierung unserer Gesellschaft zu betreiben, wie meine Altersgenossen Baring und Biedenkopf es in ihren Talkshow-Sesseln unentwegt fordern? Dass wir, Heuschrecken gleich, die Hörsäle der Universitäten besetzten und ihresgleichen mit ständiger Besserwisserei zudeckelten? Dass wir Silberfüchse rücksichtslos unsere Jahre ausspielen, wenn wir nervenstark an der Kasse umständlich in unserer Geldbörse nach einem 5-Cent-Stück suchen oder uns, gleich wo, stundenlang beraten lassen, während die Schlange hinter uns lang und länger wird? Hat sie recht, wenn sie fürchtet, dass wir, bald die Mehrheit der Wähler bildend, uns eher für die Rentenfinanzierung interessierten als für den Ausbau des Bildungssystems? Werden die Alten in den nächsten Jahrzehnten stilbildend wirken, werden sie sich ungeniert nackend ausziehen und großflächig plakatieren lassen?

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