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Wie kommt ein Jude in den Himmel? Die Entdeckung der Sünde und des freien Willens: Über eine Religion, die weniger Glaube als erste Verfassung der Menschheit ist. Von Josef Joffe
DIE ZEIT Nr. 8 vom 15.2.2007
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Wie kommt ein Jude in den Himmel? Eine »typisch« jüdische Antwort wäre die Gegenfrage: Hat er keine anderen Zores? Ein Christ oder Muslim würde jetzt gequält den gebotenen Ernst anmahnen. Doch wäre die Ironie keine Ausflucht, sondern der Einstieg in eine spezifisch jüdische Eschatologie (»Lehre von den letzten Dingen«). Himmel und Hölle spielen nur eine vage, keine zentrale Rolle.
Wie ist das möglich, fragte da eine katholische Freundin, wie wird dann das sündige Leben bestraft und das gottesfürchtige belohnt, um die Schäfchen bei der Stange des Glaubens zu halten? Das wirft drei neue Schlüsselfragen auf: nach »Sünde«, »Gottgefälligkeit« und »Glauben«, die weitere Unterschiede zwischen den abrahamitischen Religionen markieren. Und noch eine vierte: nach dem »Dogma«.
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