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Gehirn - Geist / Artikel Kittel / Freiheit, die ich meine
 

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"Freiheit, die ich meine ..."
 von Ingo-Wolf Kittel

 

Vorbemerkung

Überarbeiteter Leserbrief zum Bericht von Maximilian G. Burkhart "Die Freiheit auch anders zu können"  im Forschungsmagzin der LMU München EINSICHTEN Ausgabe 2004, S. 14 bis 17 über das Projekt "Freiheit auf Basis von Natur" des Münchener Philosophen Thomas Buchheim (s.a. Programm und Abstracts zur gleichnamigen Tagung vom Februar 2005). 

Zur Kritik von "neuro"-philosophisch gewendeten Überlegungen, wie sie in naturalistischer Tradition heuzutage bis in entlegene Einzelwissenschaften hinein wie etwa jüngst in die Psychiatrie (s. hier) üblich gewordenen sind, siehe die Stellungnahme zu der Abhandlung von Ansgar Beckermann "Neuronale Determiniertheit und Freiheit".

Mit seiner Formel "Freiheit ist die Freiheit, auch anders zu können" bringt Prof. Buchheim interessante motivationspsychologische Zusammenhänge auf eine knappe Formel. Das  W i s s e n  darum, dass es  m ö g l i c h  ist, nicht nur auf eine einzige, sondern immer auch auf eine andere Weise zu handeln,  b e f r e i t davon,  a l l e i n  auf der Grundlage angeborener Reflexe und biophysisch präformierter Bedürfnisregulation auf eine momentane Wahrnehmung eines äußeren Reizes oder inneren Impulses hin reagieren zu müssen.

Nach allem, was wir wissen, können Kleinkindern bis über das dritte Lebensjahr hinaus nicht anders reagieren, ebenso wie wir generell davon ausgehen, dass auch die Reaktionen von Tieren auf den Bereich des über die Sinnesorgane jeweils aktuell Wahrnehmbaren begrenzt sind und bleiben. Statt einem Ausdenken ist ihnen deswegen lediglich ein  A u s p r o b i e r e n von verschiedenen Reaktionsmöglichkeiten nacheinander möglich.

Im Vergleich zu diesen "von Natur/aus" gegebenen Reaktionsbedingungen und biologisch vorgegebenen Reaktionsbereitschaften  e r w e i t e r t persönlich verfügbares Zusammenhangswissen die individuellen Handlungsmöglichkeiten, und setzt Menschen, die über Wissen verfügen, "in den Stand", auf andersartige und damit neuartige Weise zu handeln.

Bereits mit der alleinigen Kenntnis der Alternative, dasselbe tun  u n d lassen zu können, überschreiten wir nämlich die natürliche Begrenztheit auf Gegebenes, und zwar dadurch, dass wir sie "in Gedanken" überspielen: indem wir zum jeweils Gegebenen etwas  h i n z u  denken, uns dazu also etwas  d a z u  denken.

Wir können so weitere Reaktionsmöglichkeiten und damit mehr in Betracht als die jeweilige Reaktion, zu der wir auf eine Wahrnehmung hin zunächst vielleicht durch einen ersten Impuls irgendeiner Art reflexartig angeregt werden. Zwar muss man auch auf die Möglichkeit, diesem Impuls  n i c h t  zu folgen oder nachzugeben, irgendwann aufmerksam geworden sein, um davon zu wissen; Kinder werden aber seit langem teilweise sehr früh in ihrem Leben, im Hinblick auf ihre Entwicklung oft viel zu früh durch Unterbrechungen ihrer Reaktionsabläufe durch Eltern und andere Ältere, später durch Befehle wie "Lass das!", schließlich aber auch durch eine Unmenge von Verboten genau
darauf immer wieder aufmerksam  g e m a c h t.

Verschiedene und verschiedenartige Handlungsmöglichkeiten zu kennen oder zu
erkennen heißt in der Folge aber, unter mindestens zweien eine  A u s w a h l  zu haben. Dies ist gleichbedeutend mit der  M ö g l i c h k e i t , bewusst  w ä h l e n  zu können. Allerdings bringt dieser Umstand mit sich, auch wählen zu  m ü s s e n;  denn mit dem Wissen um Handlungsmöglichkeiten wird es  n ö t i g,  selbst zu  b e s t i m m e n,  ob man einem 'ersten Impuls' stattgeben bzw.  f o l g e n  oder aus irgendwelchen Gründen statt
seiner eine andere Reaktionsmöglichkeit in Betracht ziehen und verwirklichen möchte, wobei daraufhin auch noch eigens zu  e n t s c h e i d e n  ist, auf welche der jeweils in Betracht gezogenen Handlungsalternativen man sich evtl. unter Berücksichtigung noch weiterer Gesichtspunkte und Umstände letztlich  f e s t l e g e n  will.

(Für andere erkennbar werden tatsächlich zustande gekommene Entscheidungen erst durch ihre Umsetzung "in die Tat". Selbst auf überzeugendste Weise vorgebrachte Versicherungen, man habe sich entschlossen und wolle – evtl. weiterhin – das, was man sich "in den Kopf gesetzt" habe, auch unbedingt tun, bleiben bloße Ankündigungen bzw. Absichtserklärungen, solange "den Worten keine Taten folgen". Die Möglichkeit, sprachlich darüber hinaus auch noch selbst Selbstbeschreibungen bzw. -zuschreibungen abgeben zu können, bringt es mit sich, von einer bloß impulsiven Reaktion nachträglich zu
behaupten, sie sei gewollt gewesen, wie umgekehrt, als – dann "unbeabsichtigte" – Impulshandlung auszugeben, worauf man es sehr wohl gezielt angelegt und abgesehen hat. Noch komplexer sind und entsprechend undurchsichtig bleiben oft die Verhältnisse in Fällen, in denen jemand von anderen aufgefordert wird, etwas zu wollen oder gar willentlich zu lassen... )

Freiheit erweist sich so als zuallererst  g e i s t i g e   F r e i h e i t, als Freiheit des Denkens, also als  G e d a n k e n f r e i h e i t.  Durch sie gelangt man sozusagen "über die Ebene" schlichten sinnlichen Wahrnehmens und daran natürlicherweise gekoppelten reflexhaften oder automatischen Reagierens hinaus. (In genau diesem Sinn könnte man Freiheit auch als 'unsinnlich', ja sogar als 'übersinnlich' bezeichnen).

Realitätsadäquat formuliert: wir gewinnen durch Wissen einen neuartigen und zusätzlichen, traditionell eher zufällig (da die Wortwurzel 'gheis-' ursprünglich etwas völlig anderes bedeutete) 'geistig' genannten Handlungsbereich. Seine Eigenschaften zu bestimmen fällt damit nicht sehr Vertrauten zwar seit jeher auffallend schwer, doch sind zwei dieser Eigenarten meist recht deutlich: erstens handelt es sich dabei auf jeden Fall um ein Mehr; und zweites geht es bei diesem Handeln schlicht um Denken. Schon eine 'Möglichkeit' kann nur gedacht werden. In einer konkreten Situation real gegebene Handlungsmöglichkeiten müssen daher als solche bekannt sein, um sie wiederzuerkennen, was nur gelingt, wenn man an sie denkt. Das heißt, man muss an Möglichkeiten denken, um sie – umgangssprachlich ausgedrückt – zu finden. (Es gibt in der Alltagssprache zahllose metaphorische Wendungen gleichartiger Konstruktion, nach der über nur Denkbares wie über einen Gegenstand geredet wird; dasselbe gilt für
Vorgänge, die auch gerne vergegenständlicht oder  r e i f i z i e r t werden; durch Reifikationen lassen sich wenig achtsam denkende Menschen umso leichter zu Missverständnissen verleiten, je geringer ihre Sachkunde ist. Falsch ist z.B. die Meinung, man denke oder geheimnisse Möglichkeiten in reale Gegebenheiten hinein bzw. hole aus ihnen heraus, was nicht in ihnen 'stecke': wie Ländergrenzen oder Längen- und Breitengrade werden sie vielmehr einfach – nämlich zusätzlich – dazu gedacht und als solche behandelt, was lediglich heißt, man handelt nach dem, was man denkt, oder
eben so wie man denkt, d.h. nach ausgedachten Vorgaben.)

Nur bei ausreichend entwickelter Denkfähigkeit ist es dann im weiteren auch noch möglich, sich Handlungsmöglichkeiten 'vorzustellen', die momentan noch  nicht gegeben sind, aber evtl. aufgrund der 'denkbaren' Eigendynamik eines situativen Geschehens zu erwarten sind oder sich sogar nur möglicherweise ergeben könnten.

Von diesem Blickwinkel her wird erkennbar, dass erst der Inbegriff geistiger Freiheit, nämlich geistige Kreativität, der wir auch Spiele aller Arten und Kunst unterschiedlicher Gestaltung bis hin zu Erfindungen und Entdeckungen verdanken, es ermöglicht, zweck- und zielgerichtet aktiv zu werden, sinnvoll und umsichtig zu handeln und noch wichtiger, in jedem Sinn dieses Ausdrucks verständnisvolle Rücksicht zu nehmen und weitsichtig – also vor(aus)sichtig... – zu planen: etwa eine längerfristige Geschäftsführung, die persönliche Lebensführung, die eigene Zukunft und vielleicht die anderer gleich mit.

Besonderer Kunstfertigkeit bedarf es schließlich, wenn man rückbezüglich auf das eigene Tun reflektieren möchte und sich – sei es zu persönlichen Zwecken oder im Rahmen eines gemeinsamen, vielleicht psychotherapeutischen Bemühens – auf die Art und Weise zu besinnen sucht, wie man mit sich und seinem eigenen Leben realiter umgeht: vielleicht im Vergleich zu der Lebensführung von anderen; oder einer anderen Art von Lebensführung, die auch möglich wäre oder gewesen wäre; die vielleicht andere von einem erwarten oder sogar gefordert haben oder aber erwarten könnten; die man selbst vielleicht sogar gerne verwirklicht hätte, wenn man sich vielleicht getraut hätte oder nicht dies oder jenes passiert wäre; oder die man hätte verwirklichen sollen – nach welchen Gesetzen oder Vorgaben auch immer. Es ist daher lediglich eine Spezifizierung festzustellen: Freiheit jeder Art wie Handlungsfreiheit, Willensfreiheit und Entscheidungsfreiheit beruht auf
Gedankenfreiheit.

Eine derartige, eingespielter Gewohnheit entsprechende Ausdrucksweise bringt weiter nichts zum Ausdruck als dies: die sich real etwa ab dem dritten/vierten Lebensjahr in ersten Ansätzen entwickelnde Fähigkeit selbst zu denken setzt jeden zu diesem Denken Fähigen in den Stand, nach und nach immer eigen- bzw. selbständiger Reaktionsmöglichkeiten und damit Handlungsalternativen bei seinem eigenen Tun sei es zu erkennen oder solche zusätzlicher Art zu erwägen, wodurch er sich Wahlmöglichkeiten eröffnet, die er allerdings auch nutzen lernen muss, wenn er sinnvoll handeln möchte.

Die dazu nötige Entscheidung für und Festlegung auf eine dieser Alternativen muss der Betreffende zwar auch selbst und damit alleine treffen. Er hat aber genau dadurch wiederum die Möglichkeit, diese Entscheidung und Festlegung allein für sich und somit unbeeinflusst und unabhängig von anderem und anderen, in vielfacher Hinsicht also 'frei' von äußeren Einflüssen jeglicher Art oder inneren Impulsen, wenn auch nicht unbedingt ohne Rücksicht darauf und ggf. auch noch auf weitere, ihm selbst wichtige oder sonst relevant erscheinende Umstände zu vollziehen. Schließlich muss er selbst und kann
wiederum auch nur er selbst und eben deswegen wieder nach eigenem Belieben und daher auch in diesem Sinn 'frei' den Zeitpunkt bestimmen, zu dem er beginnen will, diese Entscheidung "in die Tat umzusetzen". Nur gilt selbst dann: er ist und bleibt weiterhin frei oder "besitzt die Freiheit", wie im Deutschen dazu auch gesagt werden kann, sich jederzeit und auf jede Weise "eines anderen zu besinnen", sich zu etwas anderes zu entscheiden und damit auch etwas anderes zu tun.

Es stellt sich nebenbei natürlich die eigentlich psychologische Frage, worin genau das 'denken' genannte Tun besteht, eine Aktivität, mit der wir etwas 'machen' (was dann traditionellerweise grammatikalisch substantiviert 'ein Gedanke' genannt wird und spekulativ veranlagten Denkern seit langem Anlass ist, aus dem  S u b s t a n t i v  eine  S u b s t a n z  zu 'machen' – meist 'Geist' genannt – mit der bekannten Folge, dass phantasievolle Menschen, insbesondere solche, die zu Spontantrancen evtl. zusammen mit solchen Trancephänomenen wie "automatischem Schreiben" oder dem häufigeren
"automatischen Sprechen" fähig sind wie sog. Medien aller Art, die im Altertum oft als Seher, Propheten oder vielleicht als Weise u.ä. angesehen wurden, dazu neigen, sich Geister mehr oder weniger lebhaft vorzustellen und insofern sogar "Geister zu sehen").

Die Differenzierung verschiedener Arten zu denken und die philosophische Reflexion auf das Verhältnis von Denken und Sprache oder noch ausgreifender: auf das von Denken und Bewusstsein haben bisher eher verdeckt, dass es an der Kenntnis von sachgerechten psychologischen Analysen fehlt, in denen das Spezifische des Tuns, das wir 'Denken' nennen, genügend herausgearbeitet wird. (Diesbezügliche Bemühungen von Philosophen werden schnell eines als obsolet geltenden Psychologismus verdächtigt oder gleich als psychologistisch abgetan, wie dies beispielsweise im 19. Jahrhundert bei Jakob Friedrich Fries der Fall war).

Gedankliche Freiheit ermöglicht jedoch noch mehr als sich zu dem etwas hinzuzudenken, was in einer realen Situation erlebt wird. Denn es ist bekanntlich auch möglich, sich in seinem Denken und Handeln gänzlich unabhängig von dem momentan  sinnlich Wahrgenommenen an "bloß Ausgedachtem" bis hin zu nachgerade Unsinnigem und Sinnlosem oder gar Übersinnlichem zu orientieren, an Ein-Bild(ungen) oder Vorstellungen jeder Art und Güte: angefangen bei simplen Illusionen, dem Wortsinn nach 'Gedankenspielen', beliebigen Einfällen oder schmuckvollen Phantasien bis hin zu abgehobenen Phantastereien, Wunschträumen und unerreichbaren Idealen, sogar an bloß noch sprachlich Formulierbarem wie "Vorstellungen jenseits aller Vorstellbarkeit"
oder naiveren Versionen davon, nämlich Vorstellungen von einem "Jenseits", das realiter dem "Diesseits" stets auffallend ähnlich ausfällt...

Damit wird erkennbar, dass erst und nur die Freiheit zu denken, was einem beliebt, Irrtum ermöglicht ebenso wie Selbst- und Fremdtäuschung, Lug und Trug also mit allen damit wiederum verbundenen weiteren Folgen. Umgekehrt bezeugt eben die Existenz von Irrtümern die Freiheit unseres Denkens.

Geistige Freiheit hat darum eine spezifische Bedürftigkeit zur Folge: wir benötigen als denkenden Wesen Kriterien für realitätsgerechtes Denken und Verfahren zur Überprüfung unserer Vorstellungen.

Faktisch werden wir glücklicherweise in demselben Alter, in dem wir in den ersten Schritten beginnen zu denken, gleichzeitig auch fähig, uns gezielt an die Erlebnisse 'in der Welt' oder unsere Erfahrungen zu erinnern, die wir tatsächliche gemacht haben. (Realiter ist beides psychologisch gesehen identisch; denn unser Denken beginnt damit, dass wir uns erinnern. Erinnern nennen wir die Tätigkeit, an Erlebtes zu denken. Von daher nennen wir unser Erinnerungsvermögen auch Gedächtnis!)

Wir sind damit 'von Anfang an' imstande, bei  Überlegungen und Entscheidungen diese realen Erfahrungen zu berücksichtigen. Ein zum Denken fähiger Mensch besitzt deswegen "in  seinem Erfahrungsschatz" immer Anhaltspunkte dafür, wonach er sich in seinem Handeln richten könnte, wenn er so realitätsgerecht wie möglich reagieren und erfolgreich handeln möchte.

Eine alte Forderung ist denn auch, sich in seinem Denken an seinem Erfahrungswissen zu orientieren, eine Maxime, die ohne unsere Freiheit zu denken, was wir wollen, weder nötig noch sinnvoll wäre, und die jedenfalls allem Bemühen zugrunde liegt, für jedermann überprüfbares Wissen zu schaffen.

Was dem Einzelnen von uns daher seine persönlich zufälligen  E r i n n e r u n g e n  sind, die sein individuelles  W i s s e n  ausmachen, ist für uns alle  W i s s e n s c h a f t.  (Insofern ist sogar wissenschaftliches Bemühen und Mühen ein Beweis für unsere Gedankenfreiheit!)

Unsere realen Auswahl- und Entscheidungsmöglichkeiten werden somit durch Denken und Erinnern weit über die simple, aber immer gegebene Alternative, etwas zu tun oder auch zu lassen hinaus auf grenzenlos erscheinende Weise erweitert. Das dürfte der Sinn der Wendung sein, nach der das Reich der Freiheit unendlich ist. (Es ist kann dabei allerdings auch abgrundtief geraten wie etwa bei "höllischen Ängsten", oder abdriften in verklärt-verstiegene, ja grandios ausufernden Wunschphantasien und noch viele andere Verformungen annehmen, die Psychiater und Psychologen dann zur Psychopathologie zählen. )

Die Leugnung von Gedanken-, Entscheidungs- und Willensfreiheit zeugt deswegen lediglich von einem: von einer ungenügenden Kenntnis oder dem Ausblenden der  T a t s a c h e,  dass wir die  M ö g l i c h k e i t  haben und die  F ä h i g k e i t  entwickeln und sogar schulen können sowie 'in der Tat' dann ein Leben lang auch nutzen, "im Geiste", also denkend alles (uns) Mögliche auszudenken.

Denken besteht nämlich in Abgrenzung zu bloßem Erinnern darin, Erinnerungen in Einzelheiten oder auch nur Erinnerungselemente auf alle nur denkbare Weisen zu verändern, neu oder anders zu kombinieren, in jeder möglichen Weise also zu manipulieren bis hin zur Bildung von mehr oder weniger neuartigen fiktionalen Voraus-Setzungen oder Vor-Stellungen, Unter-Stellungen, Hypo- Anti- und sonstigen Thesen, von Konjekturen und Konstruktionen, Ideen, Bildern, Utopien, Sagen und Märchen, Erzählungen und Geschichten aller Art und jeden Umfangs bis hin zu 'Geschichte' selbst.
("Von Natur aus"' geschieht gleichartiges, wenn auch in anderen Zusammenhängen in unseren Träumen, "spontan" auch in unseren "Einfällen", mehr oder weniger spontan sodann in Tagträumen und anderen Phantasien oder beim brain-storming, bei dem man seine Eigenaktivität ausdrücklich so weit zurücknehmen soll, dass Ideen wie Einfälle "von alleine kommen"...)

Gedankenfreiheit also hat über Kunst und Wissenschaft auf der einen Seite und jeder Menge Irrtümer und Täuschungen aller Art auf der anderen Seite auch alles sonstige uns lieb Gewordene und als 'Fortschritt' Erreichte möglich gemacht: die Entwicklung einer eigenständigen und selbstbestimmten freiheitlichen Lebensweise, in der wir uns durch eigenes Gestalten aus der Natur heraus eigene und z.T. höchst unterschiedliche Lebensformen und kulturspezifische Lebenswelten geschaffen und überdies sogar Ge-Räte, Arte-Fakte gebaut haben mit Funktionen oder Leistungen, über die wir selbst
nicht in diesem Ausmaß oder überhaupt nicht verfügen.

I N G O - W O L F   K I T T E L
Facharzt für Psychother. Medizin
D-86152 Augsburg Frauentorstr. 49
Tel.: +49-(0)821 - 349 45 05

 



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