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Gehirn - Geist / Gehirn & Geist Ausgaben / Jahrgang 2008 / 3/2008 / G.Fit für Babel
 

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Mehrsprachigkeit: Fit für Babel
 Lange dachten Lernforscher, zu viele Fremdsprachen könnten ein Schülerhirn verwirren. Falsch: Wenn Kinder gleich in mehrere Idiome eintauchen, lernen sie oft leichter und schneller. Doch auf die Methode kommt es an.

Gehirn & Geist Nr. 3/2008 (11.5.2005)

Seid ihr wahnsinnig? Wie könnt ihr zwei Sprachen gleichzeitig lernen?« Das bekamen in den
1980er Jahren meine Kommilitonen zu hören, die mit Englisch und Französisch zwei Fremdsprachen auf Lehramt studierten. Zu viele Sprachen gleichzeitig, so die gängige Lehrmeinung, verwirren den Sprachlerner. Er neige dadurch zu »Interferenzen«, also Verschmutzungen einer Sprache durch eine andere – und heraus kommen dann schiefe Sätze wie »When do I become my beefsteak?«.

Vorsorglich wird in der Schule der Fremdsprachenunterricht säuberlich getrennt. Man vermeidet im Französisch oder Englischunterricht die Muttersprache ebenso wie Ausfl üge in weitere fremde Zungen. Aus der Perspektive anderer Kulturen mutet dieser Sprachpurismus grotesk an. Einer meiner Doktoranden stammt aus Burkina Faso. Dort benutzte er bis zu acht Sprachen: In der Schule, auf der Straße, in der Familie, mit den
Nachbarn zur Rechten und zur Linken – je nachdem, mit wem er es zu tun hatte,
parlierte er jeweils in anderen Idiomen. Für viele Menschen in Afrika eine Selbstverständlichkeit.

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