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30 Sekunden für Wörter "Entlassungsproduktivität" Von Marcus Rohwetter
ZEIT vom 26.01.2006
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„Entlassungsproduktivität sei ein fieses Wort aus der Managersprache, meint Rohwetter, denn es bedeute, daß Arbeitnehmer umso härter arbeiten müßten, je mehr ihrer Kollegen gefeuert werden. „Deswegen wurde „Entlassungsproduktivität zum Unwort des Jahres gewählt. Im Vorjahr war es übrigens „Humankapital, und die Statistik der Gesellschaft für deutsche Sprache belegt, daß die Welt der Wirtschaft seit Anfang der Neunziger knapp 50 Prozent aller je gekürten Unwörter geliefert hat -von „Peanuts bis zum „Wohlstandsmüll. Das sei nun wirklich kein Lob, doch Wirtschaft wäre nicht Wirtschaft, würde sie nicht in jeder Kritik auch etwas Positives erblicken: Gegenüber konkurrierenden Unwörtern aus Politik, Militär und Radikalismus wurde der Marktanteil kräftig ausgebaut. Der Aufwärtstrend innerhalb des öffentlichen Geringschätzung-Index sei weitgehend intakt, the sky is the limit. Und im nächsten Jahr könnte man seine Position durch Wörter wie „Standortschädling weiter ausbauen.
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