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Sprache / Artikel zur Sprache XXXXXXXXXXXXXXXXXXXX / 41. Laut und Buchstabe
 

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Laut und Buchstabe

 

WSB vom 10.07.2005   

"Laut" und "Buchstabe" sind zwei grundverschiedene Dinge. Der "Laut" (in der Sprachwissenschaft "Phon") ist ein akustisches Signal, der "Buchstabe" ist ein Bild, ein sichtbares Schriftzeichen. In den meisten Rechtschreibungen besteht kein eindeutiger Zusammenhang zwischen den Lauten und ihren schriftlichen Abbildungen. So können im Deutschen der Laut /f/ oder der Laut /e/ mit den Buchstaben <f/v/ph> bzw. <e/ä> wiedergeben werden, hingegen sind die Buchstaben <v> (/w/ oder /f/) oder die Buchstabenverbindung <ch> ("ich"- vs. "ach"-Laut) zweideutig. Oder <s> ist unter gewissen Bedingungen auch /sch/, selbst <sch> ist manchmal /s-ch/ (in Fremdwörtern auch /sk/) zu sprechen, <chs> ist wiederum wie <x> zu sprechen, also <sechs> und <sex> klingen gleich, woran die verbreiteten hyperkorrekten "Leseaussprachen" auch nichts ändern können

Man sollte also Rechtschreibung nicht leichtfertig mit Lautlehre gleichsetzen; keine Orthographie der Welt war bisher in der Lage, Laut(e) und Buchstabe(n) eindeutig miteinander in Beziehung zu bringen (außer die in Fachkreisen üblichen phonetischen Umschriften, v.a. IPA, siehe http://www.arts.gla.ac.uk/IPA/fullchart.html).

Das Deutsche liegt hier (wie u.a. auch Italienisch oder Polnisch) im Mittelfeld, im Englischen und Französischen ist die Kluft zwischen Lautung und Schreibung weit größer. Dies gilt auch für nicht-lateinische Schriften.

Dr. H.D. Pohl
heinz.pohl@chello.at
http://members.chello.at/heinz.pohl/Startseite.htm

 

 



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