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Sprachpflege  
aus Wikipedia

  

--NB > + 08:34, 29. Sep 2005 (CEST)   

Inhaltsverzeichnis
1 Zum Begriff Sprachpflege
2 Zur Tradition der Sprachpflege
3 Zum staatlichen Erziehungsauftrag
4 Staatliche Sprachregelungen
5 Literatur

1. Zum Begriff Sprachpflege
Seit der europäischen Aufklärung sind mit dem Begriff Sprachpflege Vorstellungen der Pflege im Sinne einer Verbesserung der Sprache verbunden. Heutige Sprachwandeltheorien gehen davon aus, dass sich Sprache von allein entwickelt, ohne dass der einzelne Sprachteilnehmer Einfluß auf die Sprachentwicklung nehmen könne. Diese Theorien übersehen nach Meinung ihrer Kritiker, dass es durch mangelnde Pflege zu einer Sprachverschluderung kommen kann.

2. Zur Tradition der Sprachpflege
Die Sprachpflege geht zurück auf die Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts zur Pflege einer von allen ausländischen Elementen befreiten deutschen Sprache. Die erste deutsche Sprachgesellschaft, die Fruchtbringende Gesellschaft , wurde 1617 in Weimar von Fürst Ludwig I. von Anhalt-Köthen gegründet. Sie regte zu vielen Gründungen ähnlicher Gesellschaften in ganz Deutschland an: die Aufrichtige Tannengesellschaft, die Pegnitzschäfer, die Deutschgesinnte Genossenschaft, den Elbschwanenorden, u.a. Die Sprachgesellschaften wirkten dabei an der Ausbildung einer einheitlichen deutschen Sprache mit.

In neuerer Zeit folgte der Allgemeine Deutsche Sprachverein (ADSV). Als Nachfolgeverein existieren in Deutschland die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) und in Österreich der Verein Muttersprache. Auch der Bund für deutsche Schrift und Sprache (BfdS) ist zu erwähnen. Von den Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts existieren heute noch die Pegnitzschäfer in Nürnberg unter dem Namen Pegnesischer Blumenorden.

3. Zum staatlichen Erziehungsauftrag
Kritiker interpretieren die PISA-Studie so, dass das Fach Deutsch an den Schulen nicht den gewünschten Stellenwert besitzt. Schulen und Universitäten sollen daher vermehrt auf einen sorgfältigen Sprachgebrauch und damit auf ein gutes und verständliches Deutsch in Wort und Schrift hinwirken. Während die Sprachkritik mehr analytisch-theoretisch stattfindet, sollen Sprachpflege und Spracherziehung die Ergebnisse der Sprachkritik praktisch umsetzen.

4. Staatliche Sprachregelungen
Die Rolle des Staates in der Sprachpflege wird ambivalent gesehen. Am Beispiel der Rechtschreibreform wird deutlich, wie schwierig ein Eingriff in den Sprachgebrauch der Sprachbenutzer wird. Häufig wird die Meinung vertreten, dieser Reform fehle die notwendige Akzeptanz, weil die Mehrheit der Sprachbenutzer einen Eingriff in den Sprachgebrauch ablehne. Nach einer langen Zeit der Forderungen nach einer Reform zur „Modernisierung“ der Sprache wurde die Reform schnell zum Ziel von Angriffen von Bewahrern der traditionellen Rechtschreibung (eine Übersicht über die in der öffentlichen Debatte angeführten Argumente pro und contra finden sich im Themenartikel Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996: Kritik und Apologetik).

5. Literatur
Horst Hensel: Sprachverfall und kulturelle Selbstaufgabe - eine Streitschrift. - Bönen/Westfalen: Kettler, 1999, 119 S., ISBN 3-925608-61-3

Walter Krämer: Sich einmischen oder wegschauen - Problemfall deutsche Sprache (Vortrag zur Verleihung des Deutschen Sprachpreises 1999; Weimar, 24. September 1999). In: Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache (Hrsg.): Deutscher Sprachpreis 1999, Essen: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, 1999, 40 Seiten

Peter von Polenz: Deutsche Sprachgeschichte vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart. Band III: 19. und 20. Jahrhundert, Berlin, New York: Walter de Gruyter, 1999

Heinz-Günter Schmitz: Die Amerikanisierung und Internationalisierung der deutschen Sprache nach dem Zweiten Weltkrieg. Unser-Land-Studie Nr. 1 / 1999 (Unser Land - Wissenschaftliche Stiftung für Deutschland e.V., Arbeitskreis Unsere Sprache, ARKUS, Starnberg), Starnberg, Oktober 1999, 21 Seiten.

Bastian Sick: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod, Folge 2. Köln/Hamburg 2005, ISBN 3-462-03606-8

Dieter E. Zimmer: Deutsch und anders - Die Sprache im Modernisierungsfieber. Text und Schrift in den Zeiten des Internet. Hamburg 2000, ISBN 3-455-10421-5

Quelle Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Siehe Sprachpflege – Sprechpflege – Schreibpflege
Warum Sprachpflege nicht auf Schreibpflege beschränkt sein darf

 

 



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