Diese Nachricht ist keine Ente sie stammt auch nicht von Radio Eriwan und es ist auch kein April-Scherz
Wenn wir glauben, nur die Menschen in deutschsprachigen Ländern hätten eine Bastard-Sprache, nämlich Denglisch, so müssen sie sich belehren lassen. Wie immer sind die Nordamerikaner uns um Längen voraus.
So schreibt die F.A.Z. am 31. März 2006 in ihrem Feuilleton unter dem Titel „Stolz und Vorurteil über die Leitsprache Spanisch u.a.:
„Amerika erlebt das Einfließen einer ehemaligen Minderheiten- und Immigrantensprache in den Mainstream, durch Musik, Bücher, Filme, Radio- und Fernsehsender sowie die entsprechenden Ikonen der Popkultur. Schon zur Jahrhundertmitte, so schätzt man, wird annähernd die Hälfte der Bevölkerung der Vereinigten Staaten Spanisch sprechen. Da bleiben auch Irritationen nicht aus, etwa durch die Bastardsprache „Spanglish", für die in Massachusetts ein eigener Lehrstuhl eingerichtet wurde und die kürzlich die erste Übersetzung des „Don Quijote" hervorgebracht hat.
Damit wir nicht wieder hilflos und lange hinter den Vereinigten Staaten herhinken, empfehle ich dringend einen Lehrstuhl für Bastard-Englisch = Denglisch, vielleicht in Berlin, in Regierungsnähe, einzurichten. Als erste Lehrbeauftragte bieten sich sicher Mitglieder des Deutschen Sprachrates an.
Ingo Dedenbach
Am Samstag, dem 1. April 2006
Ich bitte Herrn Fischer von den „Wiener Sprachblättern für das „Wort des Jahres 2006
Bastardsprache Denglisch
in den Vorschlagskatalog aufzunehmen. Es bietet sich auch als stetige Verwendung in Schriftsätzen zu Denglisch an.
Ich war heute auf einer Geburtstagsfeier (BD: Party) eingeladen. Die Gäste waren i. d. R. gebildet, aber ... es wimmelte nur so an Denglisch-Wörtern. Ich sprach die Ehefrau des Gastgebers (er: Denglisch-Goldmedaillenträger), die neben mir saß, mit dem dezenten Hinweis darauf an, daß die beängstigend zunehmende Verwendung der Bastardsprache Denglisch mich arg erschüttere.
Die Dame war erschüttert. Ich konnte sie beruhigen. Sicher werde ich nicht wieder eingeladen. [i.d.]
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