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Die Thesen, die ein Nervenarzt namens Freud im ausgehenden 19. Jahrhundert in Wien verbreitete, kamen einem Aufruf zur sexuellen Revolte gleich: Unverheiratete und Jüngere sollten frei kopulieren, damit deren Seele gesund bleibe, empfahl der Doktor.
DER SPIEGEL Hausmitteilung: 29. April 2006
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Für die recht schamhafte Gesellschaft der Donau-Metropole war das ein schwerer Tabubruch doch Neurosen führte Sigmund Freud eben in erster Linie auf sexuelle Störungen und Enthaltsamkeit zurück. Zu seinem 150. Geburtstag am 6. Mai erlebt die lange umstrittene Freudsche Sexualtheorie eine Renaissance. In Gesprächen mit Analytikern und Perversionsforschern erfuhr Titelautorin Beate Lakotta, 40, „wie präsent der Geist des Übervaters noch immer ist. Sie suchte in London die letzte Wohnung des Pioniers der Psychoanalyse auf; vor den Nazis war Freud 1938 dorthin geflohen und hatte auch seine legendäre Couch mitgenommen. Lakotta nahm „mit ein wenig Ehrfurcht Platz, wo so viele Patienten ihr Innerstes nach außen gekehrt hatten. Die symbolträchtige Illustration von Freud für den SPIEGEL-Titel stammt von dem renommierten niederländischen Künstler Braldt Bralds, der in den USA lebt und schon mehrmals exklusiv für den SPIEGEL arbeitete. Sie ist als Kunstdruck unter ww.spiegel.de/shop erhältlich (Seite 160).
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