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Bildung Grade Titel XXXXXXXXXXXXXXXXXXXX / Hochschulen Übersicht / Artikel, Info II / ZEIT 2008/13 - 21 / T.Mehr Mut zu G8
 

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Mehr Mut zu G8
 Die Verkürzung des Gymnasiums auf acht Jahre führt in Bayern zu Unmut bei Eltern, Lehrern und Schülern. In Thüringen ist man mit dem »G8« rundum zufrieden. Warum ist das so? Ein Ländervergleich

DIE ZEIT, 03.04.2008 Nr. 15

Sechs Wochen bleiben ihr bis zu den Abiturprüfungen. Zeit zum Theaterspielen hat Anne trotzdem noch. »Als ich das Wort ›Turbo-Abitur‹ gehört habe, dachte ich, die machen das jetzt in elf Jahren«, sagt sie. Wenn sie Ende April ihre Klausur im Leistungskurs Deutsch schreiben wird, hat Anne insgesamt zwölf Jahre die Schulbank gedrückt. Sie ist 18 Jahre alt und besucht das Wilhelm-von-Humboldt-Gymnasium im thüringischen Nordhausen, der Stadt am Südrand des Harzes mit rund 45.000 Einwohnern. »Ich kann die Diskussion über zu wenig Zeit nicht nachvollziehen«, sagt Anne. »Die Schule gehört doch zur Kindheit dazu.«

Viel wird über das sogenannte Turbo-Abi geredet, nicht erst seit der Moderator Reinhold Beckmann den Verlust der Kindheit beklagte, wenn Schüler nach 12 statt nach 13 Jahren das Abitur ablegen. Als erstes westdeutsches Bundesland hat das Saarland zum Schuljahr 2001/02 die Verkürzung auf acht Jahre Gymnasium beschlossen, inzwischen haben die anderen nachgezogen. Und die Beschwerden häufen sich: zu viel Stress für die Schüler, der gleiche Stoff in weniger Zeit, kaum mehr Zeit für Freunde. Dabei wird gern übersehen, dass Sachsen und Thüringen nach der Wende bei der in der DDR üblichen zwölfjährigen Schulzeit geblieben sind. Und sich dort viele Schüler gar nicht vorstellen können, noch ein weiteres Jahr in der Schule zu verbringen.

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