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Duden / Beispiele / 12. Rechtschreibreform
 

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12. Die Rechtschreibreform


 

Nach derart vielen Fehlleistungen des "Sprachwahrers der Nation" ist es nichtverwunderlich, daß der Duden auf dem Hauptgebiet seiner Tätigkeit, der Rechtschreibung, bei der noch immer strittigen Schreibreform nicht nur keine Verdienste erworben, sondern seine Mitwirkung ganz im Zeichen seiner bisher geübten Praxis gestaltet hat, die Ratsuchenden zu verunsichern und die Sprache zu verhunzen. Das Ergebnis seiner angeblich sprachverantwortlichen Tätigkeit liegt nun in der "völlig neubearbeiteten und erweiterten Auflage" der "Duden-Rechtschreibung" vor. Nach Ansicht von Theodor Ickler (RNZ, Heidelberg vom 19.08.00) sei es den Lesern bekannt,
"daß die neuesten Wörterbücher nicht mehr auf dem Boden der amtlichen "Neuregelung der deutschen Rechtschreibung" stehen. Zwar hatten die Kultusminister und das Bundesinnenministerium im Februar 1998 jede Korrektur am noch gar nicht in Kraft getretenen Reformwerk untersagt, weil sie dadurch ihr ganzes bürokratisches Unternehmen mit Recht gefährdet sahen, doch machten sich die mißhandelten Grundregeln der Sprache unerbittlich bemerkbar. Die zwischenstaatliche Rechtschreibkommission arbeitete seither unter strenger Geheimhaltung weiter an der Rücknahme einzelner Regeln, durfte zwar äußerlich am Regelwerk nichts ändern, beriet jedoch die beiden Wörterbuchredaktionen von Bertelsmann und Duden in dem Sinne, daß die Korrekturen stillschweigend in die neuen Wörterbuchbearbeitungen Eingang finden sollten."
     Laut Ickler ist dabei nichts Vernünftiges herausgekommen.
"Das Ergebnis ist von so horrender Willkür, daß niemand behaupten kann, die Rechtschreibung sei in irgend einem Sinne leichter geworden. Besonders die obligatorischen Getrenntschreibung gehört zu den ungezählten Barbarismen, zu denen diese Reformer in ihrem Feldzug gegen eine hochentwickelte Sprachkultur sich hinreißen ließen."
Das Wörterbuch dokumentiert für jedermann, daß die Rechtschreibreform eine Quelle ständiger Unsicherheit geworden ist. Während man sich früher durch haarspalterische und unnötige Sonderregeln des alten Duden quälen mußte, sind nun alle Selbstverständlichkeiten in der Rechtschreibung aufgehoben, und zwar im Kernbereich der Sprache, bei den häufigsten Wörtern.
Man kann sagen, der Duden hat sich selbst komplettiert. Zum Irrtum über einen amtlichen Auftrag, zum Überwachen der Rechtschreibung.

Zur Seite über die Rechtschreibreform und ihre "Zeittafel"

                                                                            Beispiele

Sprachpflege, wie sie vom Duden versäumt wird

 



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