Zur deutschen Sprache
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Ausführlich 

Die Sprache wird immer mehr und öfter mit Floskeln, Sprechblasen und Füll- und Blähwörtern angereichert, keinesfalls bereichert. Auch unklare und falsche Wörter und Begriffe sowie schwammige Redewendungen gehören zum "unverzichtbaren" Wortschatz nicht nur im Alltagsdeutsch, sondern auch der Politiker, Moderatoren und Gäste in öffentlichen Gesprächsrunden. 

Die Verhunzungen der Sprache entstehen unaufhörlich, werden kritiklos übernommen und allenfalls mit der "natürlichen Entwicklung der Sprache" begründet. Mit mindestens gleicher Intensität breiten sich englische Wörter und mit ihnen gebildete Ausdrücke (Denglisch, Engldeutsch, Engleutsch) aus. Die Rechtschreibreform drehte sich jahrelang im Kreis und ihre Einführung mit nachfolgenden Änderungen hat eine allgemeine Verunsicherung oder Gleichgültigkeit der Schreibenden erzeugt, ohne Aussicht auf eine für alle verständliche Lösung.

Bedauerlich ist die Rolle der Dudenredaktion.

Die sich "Instanz für die deutsche Sprache" nennende Institution unterhält zwar eine Sprachberatung, doch der Duden klärt nicht auf, sondern er beteiligt sich maßgebend an der Verhunzung der Sprache.

Statt Sprachpflege zu betreiben zählt er die Wörter der Umgangssprache.

Mit semantischen Purzelbäumen begründet er den in seinen Wörterbüchern veröffentlichten Sprachmüll. Dieses vom Duden legalisierte, aus Schwamm- und Blasenwörtern bestehende Badewannendeutsch zwingt Zuhörer und Leser jeweils anhand des Kontextes zu folgern, was gemeint sein könnte. Wenn ein Nachfragen nicht möglich ist oder das nochmalige Lesen kein Ergebnis bringt, bleibt ihnen nur noch übrig, den Sinn zu erraten.

In einem offenen Brief an den Duden vom August 2001 wies ich anhand seiner Veröffentlichungen seit 1934 nach, wie er nach und nach von den geltenden und sogar von ihm dokumentierten Regeln abgewichen ist oder sie ignoriert hat, um die Richtigkeit der jeweils neuen, oft unsinnigen und in seinen Wörterbüchern enthaltenen Sprachschöpfungen zu begründen. Er betreibt dieses Geschäft weiterhin. Und in Sachen Rechtschreibreform mußten die Betroffenen den Eindruck gewinnen, dem Duden ging es mehr um den Verkauf seiner Bücher als um eine Erleichterung für alle Schreibenden.

Anglizismen sollen Weltgewandtheit vermitteln, besonders in Werbung, Mode und Umgangsdeutsch. Sie tun es nur scheinbar. Wörtliche Übersetzungen englischer Ausdrücke verfälschen den Sachverhalt (Beispiel "einmal mehr" aus "once more". "Einmal mehr" lässt offen, wie viel/oft gemeint ist, weil die Ausgangszahl nicht genannt ist. Die richtige Übersetzung wäre "noch einmal" oder "erneut"). Unnötige englische Wörter in deutschem Text (Engldeutsch) sowie Übersetzungsfehler verhunzen die deutsche Sprache und erschweren die Verständlichkeit.

Im Glossar versuche ich, vom (häufig übertrieben) "Ernst des Lebens" mit heiteren Beiträgen abzulenken.

Grundlage für das Sprechen ist das Denken. Die Sprache hängt deshalb davon ab, wie und was wir denken. Das Denken entsteht im Gehirn, das bis zu den extremen Gliedmaßen (Hände und Füße) reicht. Das Gehirn ist noch immer ein weitgehend unbekannter Teil des menschlichen Körpers. Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht, wir sind von seiner Art zu funktionieren abhängig. Hirnforscher versuchen seit vielen Jahren zu beweisen, daß der freie Wille eine Fiktion ist, die uns annehmen läßt, immer Herr über unsere Entscheidungen zu sein. Wie heißt es unter namhaften Neurologen? Wir tun nicht, was wir wollen, sondern wir wollen, was wir tun. Das wäre einerseits eine Enttäuschung, das Anerkenntnis dieser Auffassung kann aber zu mehr Verständnis für einander führen. Philosophen widersprechen entschieden der Ansicht der Neurologen und versuchen zu erklären, daß der Wille des Menschen frei sei. Die Diskussion hält an.

Ferner werden durch die Sprache persönliche Verzierungen in Form von akademischen Graden und Titeln ausgedrückt, die normalerweise durch ein Studium mit erfolgreichem Anschluß (Examen, Dissertation) an Universitäten und Hochschulen erworben werden. Die Lehrstellen der geistigen Elite befinden sich z. Zt. im Wandel. Die Diskussion um die Bildungsreform ist immer noch nicht beendet, neue Studiengänge, Bachelor und Master, wurden eingeführt, Studiengebühren sind teilweise eingeführt, teilweise zurückgenommen, und der Streit um die Eliteuniversitäten ist noch nicht beendet.

Sprache bildet auch das Fundament für Rechte, z. B. im Patentwesen.

Diese Seiten sollen Sprachbewußte, -empfindliche und -liebhaber anregen mitzuhelfen, die Ausdruckskraft und die Differenzierungsmöglichkeiten der Sprache zu erhalten.  Es werden die sprachlichen Fehlleistungen kritisch erläutert und Vorschläge für besseres und klares Deutsch angeboten. Anregungen sind jederzeit willkommen.

Geändert 21.6.2008, 16.10.2008, 8.6.2009



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