Promotion Die wissenschaftliche Ausbildung von Ärzten steht in der Ktitik. Eine Aufspaltung in zwei akademische Titel könnte die Situation verbessern
Laut Artikel ist In der Wissenschaft der Ruf des Dr. med. seit Langem ramponiert. Der Großteil der medizinischen Doktorarbeiten sei reine "Türschildforschung", erklärte Ulrike Beisiegel, damals Vorsitzende der wissenschftlichen Kommisson des Wissenschaftsrats, schon 2010 in der Süddeutschen Zeitung: "Nur etwa zehn Prozent der medizinischen Doktorarbeiten erfüllen das Kriterium, das in jedem anderen Fach für eine Promotion gilt: dass sie eine Lücke in einer noch offenen wissenschaftlichen frage schließt."...
Der Leiter des Instituts für Forschungsinformation und Qualitätssicherung in Berlin, Professor Stefan Hornbostel bestätigt die Einstufung eines großen Teils der medizinischen Doktorarbeiten schon im Jahre 2010 als "Pro-Forma-Forschung und das treffe auch heute leider noch zu: Dabei sei das Drama ein Dauerbrenner. Schon in den 1920er Jahren gab es Klagen über die Qualität der Promotionen. Weitere Probleme sind: evidenzbasierte Medizin, Wirksamkeitsstudien, Kürze und Thema der Dissertation.
Gelassen sieht die Situation Professor Josef Pfeilschifter, Präsidiumsmitglied im Mediziischen Fakultätentag und Dekan des Fachbereichs Medizin der Goethe-Unversität Frankfurt, wobei er auf "sogenannte strukturierte Promotionen hinweist, mit denen Studierende bereits an einigen Fakultäten beim Forschen begleitet werden.
Andere schlagen offen Alarm wie die Deutsche Gesellschaft für innere Medizin. Sie fordert die Aufspaltung des medizinischen Doktorgrades in einen "Dr. med." und einen "M.D." Mit diesem Medizinischen Doktor würde die Zulassung zum Arzt erteilt.
Dierser Alarm schrillte bereits vor fast 11 Jahren: Damals plädierte der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, der Neurologe Karl Max Einhäupl, für die Trennung von Forschung und Praxis in der Medizinerausbildung (DIE ZEIT Nr. 8, v. 12. Febr. 2004, S. 30). Nach dem Studienabschluss dürfte sich dann der Normalarzt „Medizinischer Doktor“ nennen und wer dagegen wissenschaftlich arbeiten möchte, schließt eine Forschungspromotion an, die ihn zum „Dr. med.“ berechtigt.
siehe Die Aussagekraft der zwei Buchstaben "Dr."
aus dem Artikel "Macht und Schein der Titel" (6)
Ulrich Werner, am 7.12.2014
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