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Sprache / Artikel zur Sprache XXXXXXXXXXXXXXXXXXXX / OKAY
 

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OKAY - O.K. - o.k.
Ja und Nein zum Gebrauch

 

Ingo Dedenbach schrieb am 08. November 2006

Unwörter des Jahres:

Das mieseste Unwort 2006 ist OKAY

auch okeeeeeh, auch sächsisch: oggäi.

Diese feindliche Sprachgranate  ist nicht auszumerzen, sie fliegt mir täglich mehrfach und mehrmals unerträglich in die Ohren.

Selbst ganz normale Menschen sagen fortwährend okeeh.

Ich habe noch nie gehört, daß sich ein Sprachwahrer beschwert hätte.

Ingo Dedenbach
Mönchsweg 12
53498 Bad Breisig
Fernruf:     0 26 33 - 47 32 62
Fernkopie: 0 26 33 - 47 32 63
E-Post:        sprachbote@aol.com


Roland Girtler schrieb dazu:

Lieber Herr Dedenbach!
    Großer Sprachbewahrer!

Ich habe alle Sympathien für Ihren Einsatz um ein schönes Deutsch.

Allerdings finde ich das Wörtchen OK oder Okay gar nicht so unangenehm oder im Widerspruch zu einer schönen deutschen Sprache sich befindend. Ich verbinde seit meiner Kindheit mit diesem Wort eine alte deutsche Auswanderungskultur.

Meine Mutter, sie war eine gebildete Dame und Landärztin im oberösterreichischen Gebirge, wo ich auch aufgewachsen bin, erklärte mir um 1950, ich war noch ein kleiner Buben (oder „Junge“, wie man in Deutschland sagt) , das Wort OK käme aus den amerikanischen Fordwerken, den berühmten Autowerken, in denen ein nach den USA ausgewanderter Deutscher mit dem Namen  Otto Kaiser angestellt war. Seine Aufgabe war es, die vom Förderband gegangenen Autos auf ihre Tauglichkeit zu überprüfen. Hatte er alles in Ordnung befunden, so schrieb er mit Kreide auf die Tür der Autos „OK“ für Otto Kaiser. Hatte also ein Ford-Auto die beiden Buchstaben O und K , so war es fahrtauglich, also „Okay“. Dies erzählte mir meine Mutter, eine gebildete Ärztin, sie stammte aus Wien und war eine begeisterte Anhängerin der alten deutschen Kultur.

Für mich steckt also hinter dem Wort „OK“ bzw. Okay eine alte deutsche Geschichte der Auswanderer nach den USA.  Wenn ich „Okay“ bzw. „OK“ höre oder lese, denke ich an die Geschichte meiner schon längst verstorbenen Frau Mutter, der biederen Landärztin. Ich bin mir sicher, dass meine Mutter mir die Wahrheit um den freundlichen Herrn Otto Kaiser, den braven deutschen Auswanderer, erzählt hat.

Man sollte dem Herrn Otto Kaiser wegen des Wörtchens Okay demnach ein Denkmal setzen, anstatt dieses Wort zu verdammen.

Ich bitte also höflich um Gnade für das Wörtchen „Okay“. Auch bitte ich, dieses nette „deutsche“ Wort nicht als Unwort zu bezeichnen.

Ich grüße Sie herzlich und in großer Verehrung
als Ihr sehr ergebener Roland Girtler


Weitere Darlegungen zu OKAY unter Wikipedia


Am 10. November 2006 melderte sich der Sprachbote erneut zu Wort.

 



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