Der Kampf gegen den 'Dr.' vor dem Namen im "doktorandenforum"

 Doktoranden sind tief betroffen

Wenn der Doktorgrad als Statussymbol erforderlich ist und abhanden zu kommen droht

Vorbemerkung

Seit Beginn meines Netzauftrittes im Jahre 2002 berichte ich auf ca. 750 Seiten über das Titelwesen in Deutschland. Davon betreffen ca. 275 Seiten den Doktorgrad und im besonderen seine Angabe vor dem Namen in den Hochsicherheitsdokumenten Pass und Ausweis. Kurz vor der Einführung des neuen E-Ausweises (am 1. November 2010) habe ich das Thema Doktoreintrag wieder aufgegriffen. Weitgehend unbeachtet: Der Eintrag ignoriert die Rechtsprechung, wonach der Doktorgrad kein Bestandteil des Namens ist. Die Überbewertung des lebenslang geltenden Titels führt zu Missverständnissen und Vorurteilen. Sein Eintrag im Ausweis verstößt außerdem gegen den Gleichheitsgrundsatz gemäß GG.       

Vor kurzem (am 21.10.2010) eröffnete in einem Forum ein Teilnehmer einen „Meinungsaustausch“ über ein von manchen Besuchern offenbar heiß empfundenes Thema. Sein Thema: „Der Kampf gegen den "Dr." vor dem Namen“. Er behauptete,  ich führe auf meiner Webseite http://www.sprache-werner.info/Doktor-G ... .2495.html einen „erbitterten Kampf gegen den "Dr." vor dem Namen“, und fragte ins Forum: „Was haltet Ihr von seinen Thesen?“

„Thesen“? Die meisten der ca. 275 Beiträge zum Thema Doktorgrad sind dokumentarisch belegt. Deshalb scheint mir eher die Fragestellung thesenhaft zu sein. 

Für manche ist der Doktorgrad ein Ärgernis, weil ihnen bewusst wird, dass ihnen trotz erfolgreichen Studiums ein Privileg vorenthalten wird; sie schweigen meistens, um sich nicht des Titelneids verdächtig zu machen. Für andere ist es ein Ärgernis, weil ich das ihnen willkommene Markenzeichen für lebenslange Bildung und Leistung infrage stelle. Wenn man dann auch noch die an sich verständliche und strikt befolgte Empfehlung des Betreibers kennt, im Forum anonym zu schreiben, und das heikle Thema beachtet, werden die unsachlichen und diffamierenden Kommentare verständlich. Sie zeigen den enormen Stellenwert der akademischen Verzierung und die Furcht, die Zubilligung nicht selten unverdienter Aufwertung des Ansehens künftig zu verlieren. Es wird aber auch deutlich, welche Seiten eines Menschen durch die Anonymität sichtbar werden. Ob die Doktorwürde eine Änderung des Verhalten bewirken wird? Medien aller Art haben gute Gründe, namenlose Schreiben zu missachten.
U.W.

Vorbemerkung 

Forumsbeiträge der ersten zwei Tage