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Zusammenfassung Die Ausgehseuche Die Zukunft - Die Realität Ausgehen ohne Grund und Ziel Glosse von Klaus Peter Schreiner Mehdorn geht aus Beispiele I Beispiele II Beispiele III Gesamtfassung
Politiker, Forscher, Experten, Prominente, Moderatoren, Juristen (Richter, Rechtsanwälte, Staatsanwälte), Polizeisprecher, Bürger, jeder, der nichts weiß, sondern nur vermutet, benutzt die Redewendung
"ich gehe davon aus".
Auch Institutionen "gehen davon aus", und allgemein "geht man davon aus". Die Ausgeher sind sich nicht bewußt, daß sie mit der Floskel ihr Unwissen verschleiern. Sie geben vor einen Sachverhalt zu kennen, der ihnen unbekannt ist.
Wer ständig - von was auch immer - ausgeht, von dem geht eine Gefahr aus: für die deutsche Sprache!
Er sollte zurückgehen und überlegen, was er meint, ob er etwas annimmt, vermutet, erwartet, glaubt; die Auswahl an klaren Verben ist groß (s. u.).
Wo (noch) Ungewißheit herrscht wird Gewißheit vorgetäuscht.
Die Denkfaulheit ist zur Gewohnheit geworden. Es strengt offenbar an, die Berechtigung der Ausgehfloskel zu prüfen. Es stehen viele klare und die Verständigung fördernde Verben und Ausdrücke zur Auswahl:
Vor allem: annehmen und vermuten. Weiter alphabetisch geordnet:
befürchten, betragen, damit rechnen, daraus schließen, denken, der Ansicht sein, die Meinung vertreten, den Eindruck gewonnen haben, den Verdacht äußern, erbitten, erwarten, feststellen, folgern, für wahrscheinlich halten, glauben, handeln in der Erwartung, hoffen, in Erwägung (Betracht) ziehen, meinen, mutmaßen, sagen, schätzen, sich verlassen auf, sicher sein, so handeln, als ob, unterstellen, Verdacht hegen, vertrauen auf, voraussetzen, wissen, zugrunde legen.
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